UNHCR zum Welttag der Humanitären Hilfe

Appell an Österreich, mehr Mittel für Menschen in Krisengebieten bereitzustellen

Wien (OTS) – Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August weist das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR erneut auf die Wichtigkeit von humanitärer Hilfe in Herkunftsregionen hin und appelliert an die zukünftige Bundesregierung, die Mittel substanziell zu erhöhen.

„Auf die Versprechen der Politik, die Hilfe vor Ort zu erhöhen, sind bisher leider keine maßgeblichen Taten gefolgt“, so Christoph Pinter, Leiter von UNHCR Österreich. „Im Gegenteil: Österreich hat die Beiträge an UNHCR in den letzten drei Jahren gekürzt und das zu einer Zeit, in der die Zahl der geflüchteten Menschen höher ist als je zuvor. 71 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Verfolgung, Krieg und Menschenrechtsverletzungen.“

Die Beiträge Österreichs an UNHCR sind von 8,3 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 3,2 Millionen Euro im Jahr 2018 gesunken. Aktuell belaufen sich die Zahlungen Österreichs an UNHCR auf 2,5 Millionen Euro. Damit liegt Österreich auf der UNHCR-Geberliste auf Platz 43. Zum Vergleich: Dänemark gibt mit vergleichbarer Wirtschaftsleistung rund 63 Millionen Euro und belegt damit den 7. Platz.

„In vielen Ländern fehlt es an allen Ecken und Enden. So ist die Arbeit von UNHCR für syrische Flüchtlinge in den Nachbarländern zur Jahresmitte nur zu 16 Prozent finanziert. Ebenso verhält es sich mit der Hilfe für den Südsudan, wo bisher nur 17 Prozent des Finanzbedarfs gedeckt sind. Wir appellieren daher dringend, ein Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen in Erstaufnahmestaaten zu setzen und die finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit substanziell zu erhöhen“, so Pinter.

85 Prozent aller Flüchtlinge haben Schutz in Ländern mit niedrigem oder geringem Pro-Kopf-Einkommen gefunden. Solidarität und Hilfe vor Ort sind deshalb auch zentrale Aspekte des UN-Flüchtlingspakts, dem 2018 auch Österreich zugestimmt hat. Der Pakt zielt unter anderem darauf ab, Aufnahmeländer zu unterstützen und Flüchtlingen in den Herkunftsregionen zu helfen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

MMag.a Marie-Claire Sowinetz
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