Laimer: Weniger Alpenromantik, dafür mehr direkte Hilfe für rot-weiß-rote Landwirte nötig

Wien (OTS/SK) – In seiner heutigen Rede im Nationalrat hat sich SPÖ-Abgeordneter Robert Laimer klar für die Unterstützung jener landwirtschaftlichen Betriebe eingesetzt, die es wegen ihrer Größe oder wegen ihrer Lage in einem benachteiligten Gebiet besonders schwer haben. Ebenso soll auch die Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse gefördert werden, um den Landwirten eine stabile Einnahmequelle zu ermöglich. Dieser Ansatz würde mittel-und langfristig dem „Höfesterben“ wirksam entgegenwirken. ****

Heftige Kritik übte Laimer indes an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. „Die im Landwirtschaftsausschuss eingebrachten ÖVP-Anträge sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Romantik vorgaukeln. Köstinger fordert etwa 100 Prozent Regionalität, kann aber nicht erklären, mit welchen Maßnahmen sie dieses Vorhaben konkret umsetzen will“, so Laimer.

Für den Abgeordneten aus Niederösterreich kommen auch die Themen Lebensmittelqualität und Tierwohl viel zu kurz. „In Österreich gibt es zwar verschiedene Gütesiegel, das bedeutet jedoch nicht, dass die Tiere über den gesetzlichen Mindeststandards gehalten werden. Ferkel werden noch immer ohne Betäubung kastriert. Tiere werden noch immer auf Vollspaltböden gehalten. Das sind untragbare Zustände“, bringt Laimer die Situation auf den Punkt.

Besonders scharf geht er mit den Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft ins Gericht. Hier sieht er extremen Nachholbedarf vor allem bei den Einkommen. „Die österreichische Landwirtschaft ist in manchen Produktionssparten extrem von ausländischen Arbeitskräften abhängig. Die Arbeitsbedingungen und die Einkommen sind für in Österreich lebende Menschen und schon gar nicht für Menschen mit Betreuungspflichten attraktiv. Es muss daher alles getan werden, um die soziale Nachhaltigkeit von Beschäftigten in der Landwirtschaft zu verbessern und diese Arbeitsplätze auch für regionale Arbeitskräfte attraktiv zu machen. Das ÖVP-Credo ‚Billig-Arbeitskräfte ins Land zu holen‘, notfalls auch mit Chartermaschinen aus Osteuropa, ist kurzsichtig, fahrlässig und menschenverachtend! Das Leben ist kein permanentes Erntedankfest und nur idyllische Bilder einer Alpenlandschaft zu zeichnen, hat nichts mit visionärer Landwirtschaftspolitik zu tun!“, so Laimer. (Schluss)up/rm

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