Grüne/Disoski begrüßt mehrsprachige Empfehlungen des Gesundheitsministeriums für Sexarbeiter*innen

„Mittelfristig müssen Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen verbessert werden“

Wien (OTS) – „Mit der gestrigen Veröffentlichung der Hygiene- und Schutzempfehlungen für Sexarbeiter*innen hat das Gesundheitsministerium eingelöst, was es bei einem Runden Tisch mit Sexarbeiter*innen und Vertreter*innen von Selbstorganisationen zugesagt hatte“, sagt Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen. Die Informationen liegen auf Deutsch, Englisch, Bulgarisch, Rumänisch, Tschechisch, Spanisch und Ungarisch vor. Mit dem heutigen 1. Juli ist das Betreten von Bordellen wieder erlaubt.

„Dass Sexarbeiter*innen und Vertreter*innen von NGOs aus ganz Österreich zu einem Runden Tisch in das Ministerium eingeladen wurden, zu ihren Anliegen gehört und in die Ausarbeitung der Empfehlungen auf Augenhöhe eingebunden worden sind, sollte selbstverständlich sein – war jedoch eine wegweisende Premiere in Österreich“, hält Disoski fest. Diese Form der Zusammenarbeit wird nun fortgeführt, ein Follow-Up des Runden Tisches ist für Herbst vorgesehen. „Im nächsten Schritt geht es darum, gemeinsam mittelfristige Perspektiven für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen zu erarbeiten und diese zu verbessern. Noch immer leben viele Sexarbeiter*innen unter sehr prekären Bedingungen, sind Schikanen und Stigmatisierung ausgesetzt und haben keine starke Lobby hinter sich“, führt Disoski aus.

Einmal mehr kritisiert die Grüne Frauensprecherin die schikanöse Blockadehaltung des Finanzministeriums bei den Richtlinien des Härtefallfonds. „Sexarbeit ist Arbeit. Für Sexarbeiter*innen hat der Lockdown ein de-facto-Berufsverbot und damit absolute Einkommensverluste nach sich gezogen“, sagt Disoski. Trotzdem haben viele Sexarbeiter*innen keinen Zugang zum Härtefallfonds, da das Finanzministerium auf eine inländische Kontoverbindung besteht. „Mehrfach haben wir das Finanzministerium zu entsprechenden Änderungen aufgefordert. Es kann nicht sein, dass man die jährlichen Steuereinnahmen aus der Branche gerne nimmt, aber die krisenbedingte Unterstützung verweigert. Eine Öffnung des Härtefallfonds für alle, die ihn brauchen, ist meiner Meinung nach unumgänglich“, appelliert Disoski in Richtung Finanzminister.

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