Hammerschmid: „Realitätsverweigerung bringt uns in der Bildungspolitik nicht weiter, Herr Faßmann“

SPÖ-Bildungssprecherin Hammerschmid zur PISA-Sonderauswertung zu Schulpolitik

Wien (OTS/SK) – Die Corona-Pandemie hat klar gezeigt, dass Bildungsminister Faßmann 2,5 Jahre in Sachen Digitalisierung verschlafen hat. Zu seinem Amtsantritt im Dezember 2017 hat er die bestehenden Digitalisierungskonzepte gestoppt und auch in der Corona-Krise ist nur wenig weitergegangen. Die Auswirkungen der Versäumnisse waren für Kinder und Eltern fatal. Daher ist es für SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid besonders irritierend, dass Minister Faßmann nur Lob für Österreich in der PISA-Studie findet:
„Das grenzt ja schon an Realitätsverweigerung. Faßmann weiß aus eigenen Umfragen, dass über 45.000 SchülerInnen keine digitalen Endgeräte haben und welche Folgen die Corona-Pandemie für leistungsschwache SchülerInnen hatte. Anstatt sich selbst zu loben, muss die Regierung endlich ins Tun kommen. Wir können nicht noch ein weiteres Jahr warten, um die Schulen mit digitalen Endgeräten auszustatten“, fordert Hammerschmid. ****

Rasches Handeln ist gefordert, um die Schulen mit den notwendigen Ressourcen und auch Unterstützungspersonal auszustatten. Die PISA-Studie zeigt nämlich auch, dass es an 66 Prozent der Schulen an Unterstützungspersonal mangelt und 3 von 10 SchülerInnen nicht ausreichend Schulbücher zur Verfügung haben. „Dass so viele Jugendliche in einem Land wie Österreich kein ausreichendes Unterrichtsmaterial haben und Eltern vielleicht noch Schulbücher zukaufen müssen, ist ein Rückschritt und beschämend. Das ist aber das Ergebnis türkiser Bildungspolitik. Minister Faßmann scheint bei der Zukunft unserer Kinder zu sparen.“ Das zeigen auch die letzten Monate: „Von den im April angekündigten 5,5 Millionen Euro, die für Digitalisierung verwendet werden sollten, wurden bis August nur 2,1 Millionen Euro bereitgestellt und überhaupt erst 200.000 Euro ausgegeben“, kritisiert die SPÖ-Bildungssprecherin.

Die Studie zeigt auch die Schwächen der Halbtagsschule auf, wie sie in Österreich verbreitet ist. „Bildung hängt in dieser einfach noch immer viel zu stark von den Eltern ab. Unser Schulsystem ist geprägt von Hausübungen – und damit sind Kinder davon abhängig, wie gut sie zu Hause unterstützt werden können. Ich sehe nicht ein, warum wir Kinder, die zu Hause nicht ausreichend unterstützt werden, länger bestrafen wollen. Die Lösung liegt auf der Hand: Wir müssen wegkommen von der Halbtagsschule. Dazu braucht es österreichweit einen flächendeckenden Ausbau der Ganztagsschule. Wien ist hier schon auf dem richtigen Weg“, so die SPÖ-Abgeordnete. (Schluss) sl/bj

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