Anschober: Ansteckungen verschieben sich immer stärker in den privaten Bereich

Ampel funktioniert gut, Bezirke mit erhöhtem Risiko steuern engagiert gegen Peaks in ihrer Region

Wien (OTS/BMSGPK) – Wie jeden Freitagmorgen hat auch heute eine Videokonferenz der orangen und roten Bezirke mit Gesundheitsminister Anschober und dem Vorsitzenden der Corona-Kommission, Ulrich Herzog, stattgefunden. Dabei wurden die wesentlichsten Ausbruchsursachen analysiert und die umgesetzten und geplanten Gegenmaßnahmen besprochen. Gesundheitsminister Rudi Anschober: „Es zeigt sich, dass die Ampel hervorragend funktioniert. Österreich besitzt nun eine professionelle Risikoanalyse und -bewertung, eine einfache Übersetzung des Risikos in die Ampelfarben. Durch die neuen Möglichkeiten des Covid-19-Maßnahmengesetzes verwirklichen auch immer mehr Bezirke ein sehr engagiertes Gegensteuern durch punktgenaue Maßnahmen gegen die spezifischen regionalen Ausbruchsursachen. Wenn es uns gelingt, die Peaks in diesen Regionen abzufangen und zu verringern, dann ist das bereits der halbe Erfolg für die Entwicklung in Österreich. Daher legen wir derzeit den Schwerpunkt auf Regionalmaßnahmen und bereiten gleichzeitig auch zusätzliche Bundesmaßnahmen vor.”

In allen betroffenen Bezirken mit höherem Risiko zeigt sich eine große Übereinstimmung bei der Form des Ausbruchsgeschehens:
Immer stärker verschieben sich die Ansteckungen in den privaten Bereich, hin zu kleinen Feiern und Partys, zu kleinen Veranstaltungen und in Familien. Der Großteil der betroffenen Bezirke hat bereits regionale Zusatzmaßnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen entwickelt oder geplant. Das wird sich positiv auswirken.

Derzeit jedoch steigen die Infektionszahlen in Österreich neuerlich stark an: 1.163 Neuinfektionen bei 20.841 Tests und 820 Neugenesene wurden in den letzten 24 Stunden eingemeldet. Die Positivrate bei den Testungen ist weiterhin hoch und liegt bei deutlich über 5 Prozent.

Anschober:„Drei Entwicklungen besorgen mich. Erstens: Das Durchschnittsalter der Getesteten steigt wieder an und liegt bereits bei über 40 Jahren (im August bei 34). Zweitens: Die Zahl der Hospitalisierungen ist in den vergangenen sieben Tagen um 37 Prozent gestiegen, die Zahl der PatientInnen mit intensivmedizinischem Betreuungsbedarf um 20 Prozent. Und drittens ist es in den vergangenen Tagen erstmals seit vielen Wochen wieder zu etlichen Infektionsfällen in einigen Altenheimen gekommen.”

Der international nun verwendete Vergleichsparameter für die Covid-Entwicklung in den einzelnen Staaten (7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner) liegt in Österreich damit bei 88,5, in Deutschland bei steigender Tendenz bei 38, in Italien bei steigendem Trend bei 64, in der Schweiz bei 126, in Spanien bei 130, in der Slowakei bei 134, in Slowenien bei 135, UK 145, in Frankreich bei 180, in den Niederlanden bei 247, in Belgien bei 369 und in Tschechien bei dramatischen 372.

Anschober: „Europa ist nach Monaten nun wieder das Epizentrum der weltweiten Pandemie mit den größten Steigerungen. Der befürchtete starke Zuwachs bei stark fallenden Temperaturen ist damit Wirklichkeit geworden. Jetzt muss massiv gegengesteuert werden. Vor allem braucht es jetzt wieder mehr Gemeinsamkeit und Zusammenhalt auch in Österreich. Wir benötigen wieder eine Team-Stimmung in der Bevölkerung wie im Frühling. Die Pandemie ist kein Tsunami, dem wir wehrlos ausgesetzt wären. Wir alle können unseren Beitrag leisten und uns damit schützen. Wenn wir die drei Grundmaßnahmen Hygiene, Mindestabstand und MNS einhalten und auf private Partys und Feiern verzichten, dann können wir auch den aktuellen zweiten Höhepunkt der Krise gut bewältigen. Wir haben im Frühling bewiesen, dass wir es können. Es liegt an uns!”

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Adrian Hinterreither, Bakk
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