Gewerkschaften: Nicht schon wieder auf das Kindergarten- und Hortpersonal vergessen!

Forderung nach flächendeckenden Tests und schnellen Impfungen

Wien (OTS) – Rund 61.500 Frauen und Männer arbeiten in Österreich in Kindergärten und Horten. Sie machen 371.570 Kinder fit für die Schule. Auch jetzt, im dritten Lockdown, sind die ersten Bildungseinrichtungen gut besucht. Denn immer mehr Eltern nehmen das von der Bundespolitik versprochene „Betreuungsangebot“ an. „Trotzdem werden meine KollegInnen weiterhin sehr stiefmütterlich von der Regierung behandelt. Das war schon vor Corona so, doch es reicht“, sagt Judith Hintermeier, selbst Pädagogin und Bundesfrauenreferentin in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft.

Die Bildungsexpertin weiter: „Während für Schulen bundesweite Corona-Pläne erstellt und Testpakete angeschafft werden, bleiben die ersten Bildungseinrichtungen mehr oder weniger sich selbst überlassen – wie seit Beginn der Krise. Nur hin und wieder erwähnt Bildungsminister Faßmann die Kindergärten überhaupt.“

Arbeit ohne Schutz

Auch ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann ärgert das Versagen der Bundespolitik: „Die Arbeit in den Kindergärten und Horten ist eine der wenigen, die praktisch ohne Schutz stattfindet. Es gibt keine Plexiglasscheiben oder ähnliches, dafür aber ständig engen Kontakt mit den Kindern – unsere KollegInnen sind also einem hohen Risiko ausgesetzt. Sie haben sich nicht nur Wertschätzung verdient, sondern es muss jetzt ganz konkret etwas getan werden!“

Die Gewerkschaften fordern:
• Flächendeckende und regelmäßige Tests!
Das Kindergarten- und Hortpersonal soll sich – auf Wunsch – regelmäßig und am besten vor Ort testen lassen können. Zusätzliche Testpakete für Eltern wären wünschenswert.
• Schnelle Impfungen! Das Kindergarten- und Hortpersonal muss bei den Impfungen vorgereiht werden. Die freiwilligen Impfungen müssen spätestens Ende Februar starten!

Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA: „Die Bundesregierung muss endlich in die Gänge kommen. Die KollegInnen vor Ort leisten unter den schwierigsten Bedingungen hervorragende Arbeit – das erwarten sie auch von der Regierung!“

Vor Ort ausbaden

Michaela Guglberger, Sekretärin des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida: „Wenn die Krise überwunden ist, müssen endlich Reformen her! Wir müssen über viele bundeseinheitliche Regelungen reden. Zum Beispiel über eine einheitliche Ausbildung der KindergartenassistentInnen.“
Christa Hörmann, stellvertretende Vorsitzende der younion _ Die Daseinsgewerkschaft abschließend: „Es ist nur selbstverständlich, dass sich die Gewerkschaften eine Aufnahme in den von der Bundesregierung geschaffenen Beirat für Elementarpädagogik erwarten. Denn es kann nicht sein, dass das Personal bei wichtigen Dingen nicht gehört wird. Es sind unsere KollegInnen, die die Entscheidungen der Politik vor Ort ausbaden müssen.“

younion _ Die Daseinsgewerkschaft
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