Industrielehre: Tiefbaulehrlinge legen die Basis für unsere Mobilität

Tiefbauspezialist im Bereich Verkehrswegebau im Porträt

Wien (OTS) – Der Tiefbau umfasst Bauprojekte wie den Straßenbau, Brückenbau, Tunnelbau, Kanalbau oder den Unterbau von Eisenbahnstrecken und spielt damit für die Bauindustrie eine wesentliche Rolle. Tiefbauer arbeiten bei der Vermessung des Geländes, bei der Vorbereitung des Untergrundes und bei der Baustelleneinrichtung mit. Sie heben Baugruben aus, stellen Gründungen her, führen sämtliche Betonierarbeiten aus und verlegen Kabel- und Rohrleitungen.

Seit 1.1.2020 gibt es neben der klassischen Tiefbaulehre (3 Jahre) eine vertiefte vierjährige Kaderlehre mit einem frei wählbaren technischen Schwerpunkt. Die Kaderlehre bildet Tiefbauspezialisten aus und richtet sich primär an die zukünftigen Führungskräfte am Bau.

Für diesen Weg hat sich Denny Filep entschieden. Als Schwerpunkt hat der 16-Jährige Verkehrswegebau gewählt, und das ergab sich so:
„Für mich war immer klar, dass ich eine Baulehre machen möchte. Büro ist nichts für mich, ich bin gerne draußen. Zufällig hat sich die Möglichkeit eines Schnupperpraktikums im Bereich Verkehrswegebau bei der Firma Strabag ergeben. Das hat mir sehr gut gefallen. Nach einer Woche wurde ich gefragt, ob ich fix anfangen möchte.“

„Denny ist sehr engagiert, interessiert sich sehr und übernimmt überall, wo gerade Arbeit anfällt“, zeigt sich Ausbilder Markus Windisch zufrieden, während er Denny beim Asphaltieren genau inspiziert. Auf der Baustelle in Leobersdorf/NÖ wird soeben die Hauptstraße fertig asphaltiert. Nun werden die Nebenflächen, das heißt Gehweg und Parkflächen, in Angriff genommen. „Als Tiefbaulehrling sollte man körperlich gut beieinander sein, gerne an der frischen Luft sein, selbständig denken und keine Angst davor haben, Entscheidungen zu treffen. Handwerkliches Geschick, Interesse für Material und mathematisches Verständnis brauchst Du ebenfalls. Reisefreudigkeit schadet auch nicht, als Lehrling im Verkehrswegebau kommst Du durchaus rum“, schmunzelt Windisch.

„Der Tiefbauspezialist im Verkehrswegebau wird vor allem bei Asphaltierungen eingesetzt, von der Garageneinfahrt bis zur Autobahn kann er alle Arbeiten durchführen“, erklärt Roland Zink, technischer Ausbildungsleiter des firmeneigenen Ausbildungszentrums in Ybbs an der Donau. „Er kommt aber auch im Kanalbau, Leitungsbau oder bei der Errichtung von Grünflächen zum Einsatz. Tiefbauspezialisten sorgen für sichere Straßen, in dem sie z.B. schauen, dass die Entwässerung funktioniert und das Wasser abrinnt, damit es im Winter zu keiner Eisbildung kommt.“

Mit seinen knapp 16 Jahren hat Denny Filep bereits seinen Traumberuf gefunden. „Ich habe viel Spaß mit den Kollegen auf der Baustelle und mir taugt es, zuzusehen, wie die Arbeiten auf der Baustelle voranschreiten. Am Ende des Bauprojekts schaue ich mir das Ergebnis an und kann sagen‚ das habe ich gemacht, und darauf bin ich stolz“, so der gebürtige Neunkirchner.

Die Tätigkeitsbereiche des Tiefbauspezialisten im Detail

Tiefbauspezialisten im Schwerpunkt Verkehrswegebau sind insbesondere auf die Herstellung von Bauwerken und Bauwerksteilen für Bauwerke im Straßen- und Eisenbahnbau spezialisiert, errichten aber auch u.a. Bachverbauungen und Sportanlagen. Vor Beginn ihrer Arbeiten lesen sie Baupläne, vermessen das Gelände, richten die Baustelle ein, sichern diese ab und bereiten den Untergrund vor. Sie führen Erdarbeiten aller Art durch, errichten Böschungen und Böschungssicherungen, Baugruben und Künetten, verlegen Rohrkanäle, stellen Schächte und Straßeneinbauteile her und führen Oberflächenentwässerungen durch. Sie errichten den erforderlichen Unterbau (z.B. Straßenunterbau, Gleisunterbau) einschließlich Frostschutzschichten, verdichten diese, bauen Stützwände auf und stellen den Oberbau in Beton und Asphalt her. Bei Sanierungsarbeiten prüfen sie die Straßendecken und den Unterbau, die Gleisanlagen und die Betonbauteile und Bauwerksteile, stellen Schäden fest und beheben diese durch entsprechende Maßnahmen.

Kaderlehre für zukünftige Führungskräfte

Die neue vierjährige Kaderlehre ist der Schnellzug für die Bau-Karriere. Sie ist Anreiz für besonders

geeignete Lehrlinge, die für eine Karriere als Bau-Führungskraft aufgebaut werden. Die Bau-Kaderlehrberufe (Hoch-, Beton- und Tiefbauspezialist) beinhalten die Grundlagen von zwei Bau-Lehrberufen (Beispiel Hochbauspezialist: Grundlagen im Hochbau und im Betonbau), eine vertiefte baubetriebswirtschaftliche Ausbildung und einen frei wählbaren, technischen Schwerpunkt.

„Die Kaderlehre ist für durchaus ambitionierte Lehrlinge gedacht, die Karriere machen wollen und daher gewillt sind, ein zusätzliches 4. Lehrjahr zu machen“, erklärt Roland Zink. Dazu gehört Denny Filep:
„Ich bin ehrgeizig und möchte später aufsteigen. Da mache ich gerne noch eine Ehrenrunde!“

Fotos (Quelle: Bernhard Wolf) unter:

[http://download.bernhardwolf.at/galerien/2021-04-21/]
(http://download.bernhardwolf.at/galerien/2021-04-21/)

Weiterführende Links:

[www.bau.or.at/baulehre] (http://www.bau.or.at/baulehre)

[www.strabag.com] (http://www.strabag.com/)

[www.baudeinezukunft.at] (http://www.baudeinezukunft.at/)

In der Reihe „Industrielehre“ erfahren Sie nächste Woche, wie Betriebslogistikkaufleute in Österreich ausgebildet werden.

(PWK 295/PM)

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