ÖJC-Journalistenpreise beim Österreichischen Medientag in Wien verliehen

Dr. Karl Renner Solidaritätspreis an Julian Assange – griechischer Journalist Dimitris Dimitrakoudis für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Wien (OTS) – „Es hängt eine dunkle Wolke über Europa, über dem Belmarsh-Gefängnis in London, über der ganzen Welt. Solange Julian Assange inhaftiert ist, gibt es keine Meinungs- und Pressefreiheit mehr,“ sagte Stella Morris, die Verlobte von Julian Assange beim ÖCJ-Medientag am Montag Abend in Wien.

Der Österreichische Journalist*innen Club ÖJC hat am 28. 02. 2022 im Rahmen dieses Österreichischen Medientages die Journalistenpreise 2021 übergeben. Für den inhaftierten WikiLeaks-Gründer Julian Assange nahm dessen Verlobte, Stella Moris, den international renommierten Dr. Karl Renner Solidaritätspreis entgegen. Dazu war sie eigens von London nach Wien gekommen. Die Laudatio hielt der Wiener Dompfarrer Toni Faber. Dieser zitierte Ingeborg Bachmann, wonach die Wahrheit zuletzt stirbt.
WikiLeaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson schilderte in eindringlichen Worten, dass im Fall Julian Assange die Wahrheit inhaftiert wurde und die Mächtigen – in diesem Fall die US-Regierung – vor nichts Zurückscheuen, um ihre unrechten Handlungsweisen zu verschleiern. Sogar Assanges Ermordung sei ernsthaft in Erwägung gezogen worden.

Mit dem Dr. Karl Renner Publizistikpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde der langjährige griechische Österreichkorrespondent und Geschäftsführer des Verbandes der Auslandspresse, Prof. Dimitris Dimitrakoudis.

Für herausragende journalistische Leistungen erhielt Martin Steiner (ORF-TV-Magazine) den Dr. Karl Renner Publizistikpreis für seinen ORF-Eco-Beitrag „Baustelle Erinnerung – Swietelsky und die Straße der SS“. Der Prof. Claus Gatterer-Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des sozial engagierten Journalismus wurde der ORF-Hörfunk-Redakteurin Daphne Hruby BA überreicht. Sie erhielt die Auszeichnung für ein knapp einstündige Radiofeature über Julian Assange mit dem Titel „Whistleblower – Held oder Verbrecher“, ausgestrahlt im Ö1-Salzburger Nachtstudio.

Der New Media Journalism Award ging diesmal nach Deutschland, und zwar an Susanne Gebhardt, Ulrich Herrmann und Lydia Leipert vom SWR und vom Bayrischen Rundfunk: Für die bemerkenswerte Multi Media-Produktion „Ich bin Sophie Scholl“. Darin wurde die Geschichte der 21jährigen Sophie Scholl von ihrer Ankunft in München am 4. Mai 1942 bis zu ihrer Hinrichtung am 22. Februar 1943 recherchiert und aufgearbeitet. Und zwar als Instagramm-Projekt, wobei die Schweizerin Luna Wedler als Sophie Scholl ihr Leben auf dieser Internet-Plattform – angereichert mit Originalmaterial und Zeichnungen – mit anderen teilt. Für das Team nahm Ulrich Herrmann die Auszeichnung entgegen.

Der Österreichische Medientag, der dieses Jahr zum ersten Mal abgehalten wurde, war auf großes Medieninteresse gestoßen. ÖJC-Präsident Klotz konnte neben zahlreichen Journalistinnen und Journalisten auch viel Prominenz begrüßen.

Der Österreichische Journalist*innen Club ÖJC vergibt den Dr. Karl Renner Publizistikpreis seit 1964, sowie den Prof. Claus Gatterer-Preis seit 1986 und den New Media Award seit 2006 – und sieht heute mehr denn je die Notwendigkeit, in einer Zeit der Gleichmacherei herausragende journalistische Leistungen anzuerkennen und auszuzeichnen.

Österreichischer Journalist*innen Club (ÖJC)
Ing. Barbara Meister, MA
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