AMA verurteilt Zustände in Korneuburger Schweinemastbetrieb

Sofortiger Ausschluss aus dem AMA-Gütesiegel und finanzielle Sanktionen – AMA-Kontrollsystem wird nachgeschärft

Wien (OTS) – Die AMA distanziert sich klar von den Zuständen am Korneuburger Schweinemastbetrieb. Der Betrieb wurde bereits gestern für das AMA-Gütesiegel gesperrt, finanzielle Sanktionen werden folgen. Die AMA will das Kontrollsystem nachschärfen und appelliert dringend an die Verantwortung der Tierhalter, die den Konsumenten mit der Teilnahme am AMA-Gütesiegel ein Qualitätsversprechen geben.

„Wenn Betriebe die Sorgfaltspflicht in der Tierhaltung vernachlässigen, ist dies nicht und nie tolerierbar. Der Betrieb wurde mit sofortiger Wirkung für das AMA-Gütesiegel gesperrt. Der Schaden für das AMA-Gütesiegel und für die gesamte Schweinebranche ist beträchtlich und wird nach dem Sanktionskatalog der AMA mit dem Höchstmaß an finanziellen Sanktionen zu ahnden sein“, erklärt die AMA nach der heute Vormittag am Betrieb durchgeführten Kontrolle.

Schweinemastbetriebe werden jährlich kontrolliert. Nur bei Betrieben, bei denen die Kontrolle keinerlei Beanstandungen ergaben, kann der Zeitraum auf zwei oder drei Jahre erhöht werden. Die Kontrollen werden in der Regel am Vorabend angekündigt, um sicherzustellen, dass der Betriebsführer anwesend ist. Darüber hinaus werden die Betriebe durch den Tiergesundheitsdienst in regelmäßigen Abständen evaluiert.

Kontrollsystem wird nachgeschärft

Die AMA wird ihr Kontrollsystem im Schweinebereich massiv nachschärfen. Neben einer engmaschigeren Kontrollfrequenz, wird man den Fokus auf sogenannte Spot-Audits – also völlig unangekündigte Kontrollen – setzen. Notwendig ist eine Vernetzung aller Organisationen samt ihrer Daten, die zur Verbesserung des Tierwohls beitragen können. Damit soll die Risikobewertung der Kontrollpläne präzisiert werden, beispielsweise durch die Vernetzung von Kennzahlen aus der Lebend- und Fleischbeschau oder dem Tiergesundheitsdienst.

„Wichtig ist das Bewusstsein der Landwirte für eine gewissenhafte Tierhaltung, denn sie geben den Konsumenten mit ihrer Teilnahme am AMA-Gütesiegel ein Qualitätsversprechen. Der allergrößte Teil der Betriebe arbeitet gut und ordentlich. Sie verdienen unser Vertrauen. Bilder, wie wir sie zuletzt zur Kenntnis nehmen mussten, beschreiben Ausnahmesituationen. Nichtsdestotrotz weniger verursachen sie massive Vertrauensverluste“, appelliert die AMA an die Bauern.

Auslöser solcher Ausnahmesituationen ist in den allermeisten Fällen eine persönliche Überforderung der Menschen durch familiäre Schicksalsschläge. Auch wenn diese eine Vernachlässigung der Tierhaltung nicht entschuldigen, will die AMA gemeinsam mit anderen Organisationen die Möglichkeit psychosozialer Dienste prüfen. (Schluss)

Manuela Schürr, Unternehmenskommunikation
+43 664 83 76 178, manuela.schuerr@amainfo.at

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