Jahresbericht 2020/21 der Dokumentationsstelle Politischer Islam veröffentlicht

Sachliche Forschungs- und Dokumentationsarbeit von Bedeutung

Wien (OTS) – Der erste Jahresbericht des Österreichischen Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischen Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam) umfasst den Berichtszeitraum 2020/2021, gibt aber auch einen Einblick in aktuelle Feldforschungsprojekte.

Ideologisch decken die von der Dokumentationsstelle untersuchten Strukturen ein breites Spektrum ab, das, unter dem Deckmantel der Religion, vom radikalen Nationalismus bis hin zum Antisemitismus und der Befürwortung von Gewalt reicht. Als Feindbilder können häufig die liberale Demokratie und Säkularismus, der Westen und als westlich angesehene Werte sowie bestimmte ethnische, nationale und religiöse Gruppierungen ausgemacht werden. Die unterschiedlichen Akteure des Politischen Islam verfügen häufig nicht nur über Einfluss innerhalb Österreichs, sondern unterhalten auch Verbindungen zu ausländischen Gruppierungen, Ideologen und politischen Entscheidungsträgern, die ihrerseits versuchen, die hiesigen Muslime zu beeinflussen. So wird häufig mittels eines kolportierten „Wir-gegen-Sie“-Narratives versucht den muslimischen vom übrigen Teil der Bevölkerung zu separieren.

Die Verbreitung von religiös motiviertem politischen Extremismus aus dem Spektrum islamistischer Ideologien erfolgt unter anderem durch einschlägige Literatur. Buchhandlungen, die eine personelle und strukturelle Verbindung zu Organisationen und Bewegungen aufweisen, die dem islamistischen Milieu zuzuordnen sind, vertreiben Werke und Publikationen mit entsprechenden Inhalten in verschiedenen Sprachen. Die Dokumentationsstelle Politischer Islam hat im Rahmen ihres Dokumentationsauftrags erste Inhalte von Büchern und Publikationen analysiert, um ein Bewusstsein für problematische Inhalte zu schaffen. Es bleibt hier weiterhin eine der Aufgaben der Dokumentationsstelle auf bedenkliche Ideologien aufmerksam zu machen.

Neun Veröffentlichungen seit Gründung

Bis Dezember 2021 hat die Dokumentationsstelle neun Publikationen veröffentlicht, welche sich mit dem Politischen Islam, assoziierten Akteuren und Ideologien befassen. Zu den analysierten Strömungen zählen die Muslimbruderschaft, Milli Görüs, die Ülkücü-Bewegung (besser bekannt als Graue Wölfe), die ATIB, die Gülen-Bewegung sowie der Salafismus. Auf all diese Akteure sowie deren ideologischen Vorstellungen wird im Jahresbericht näher eingegangen.

Auf einer von der Dokumentationsstelle organisierten internationalen Fachtagung Ende Juni zum Thema „Islamism after the Arab Spring“ soll auch der internationale wissenschaftliche Austausch gefördert werden. An insgesamt zwei Tagen werden renommierte internationale Wissenschaftler/innen Entwicklungen der letzten zehn Jahre im Bereich des religiös motivierten politischen Extremismus diskutieren und aktuelle Herausforderungen analysieren.

Der Jahresbericht 2020/21 sowie alle weiteren Veröffentlichungen können unter www.dokumentationsstelle.at abgerufen werden.

Österreichischer Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischen Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam)
presseanfragen@dokumentationsstelle.at

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