Grebien/Hamann zum Tag der Gebärdensprache: Inklusiver Lehrplan bringt Österreichische Gebärdensprache in alle Schulfächer

Grüne: Gebärdensprache ab dem Schuljahr 2023/24 in allen Schulfächern vorgesehen

„Seit 16 Jahren wird Schulunterricht in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) von gehörlosen Menschen und deren Organisationen in Österreich gefordert. Nun werden wir diese zentrale Forderung endlich verwirklichen. Der von uns Grünen initiierte Allparteien-Antrag vom Juni 2022 forderte den Bundesminister für Bildung auf, einen inklusiven Lehrplan zur Österreichischen Gebärdensprache zu erlassen. Damit wird sichergestellt, dass ÖGS als Unterrichtssprache eingesetzt wird und die Rechte von gehörlosen Menschen geachtet werden“, freut sich Heike Grebien, Sprecherin der Grünen für Menschen mit Behinderungen.

Die Österreichische Gebärdensprache ist die Muttersprache von 10.000 gehörlosen Menschen. Sie wird seit 2005 als eigenständige Sprache anerkannt. 2016 wurde seitens des Bildungsministeriums ein Lehrplan für ÖGS an Primar-, Sekundarstufe I und II als Fremdsprache und ÖGS als Erstsprache beauftragt. Dieser zwölf Lernjahre umfassende Lehrplan adressierte jedoch nur Schüler:innen, die ausschließlich Gebärdensprache lernen – also gehörlose Schüler:innen mit ÖGS als Erstsprache.

Lautsprachbegleitende Gebärden für Schüler:innen mit Hörbeeinträchtigung wurden bisher nicht berücksichtigt. Es wird auch nicht nach dem jeweiligen Hörstatus, sondern nach Lernjahren differenziert. Zudem ist der vorliegende Lehrplan nach Inhalten aufgebaut und nicht – wie im Rahmen des Pädagogikpakets vorgesehen – kompetenzorientiert. Im Sinne einer inklusiven Bildung wird aktuell ein laut Antrag „kompetenzorientierter, bedarfsgerechter und differenzierter Lehrplan zu ÖGS unter Einbindung des Consulting Boards, von ÖGS-Expert:innen sowie der einschlägigen Stakeholder – insbesondere des Österreichischen Gehörlosenbundes – bis zum Schuljahr 2023/24“ entwickelt.

„Das sind wichtige Schritte in Richtung Wertschätzung und gesellschaftliche Sichtbarkeit der Gebärdensprache. Und gleichzeitig auch in Richtung Professionalisierung“, bekräftigt Sibylle Hamann, Bildungssprecherin der Grünen.

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