Korrektur zu OTS0056: Niedergelassene Ärzte: Auch Apotheker liefern gute Argumente für Dispensierrecht und gegen Wirkstoffverschreibung

Medienberichte über zunehmende Belastungen und Herausforderungen der Apotheken unterstützen Forderungen der Ärztekammer. Niedergelassene Ärzte laden Politik zu Lösung ein.

Die derzeit vorherrschenden Lieferengpässe bei Medikamenten führen laut Medienberichten zu einem Mehraufwand in Apotheken, das bestätigt auch ein führender Apothekerkammer-Funktionär. Eine andere Apothekerin schildert auch, dass Kunden schwer zu überzeugen sind, ein anderes Medikament statt ihr übliches zu nehmen – bei Einführung der Wirkstoffverschreibung wäre das aber Standard und nicht Ausnahme bei der Medikamentenabgabe in Apotheken. Beides bestätigt einmal mehr die Risken einer Wirkstoffverschreibung und unterstützt die Forderungen der Österreichischen Ärztekammer nach einem Dispensierrecht für Ärztinnen und Ärzte. „Unsere Patientinnen und Patienten kennen sich nicht mehr aus, wenn sie statt ihren Medikamenten, die sie schon seit vielen Jahren einnehmen, plötzlich ähnliche mit anderen Tablettenformen oder anderen Dosierung erhalten“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. Nicht nur die Adhärenz, also die Therapietreue, würde damit aufs Spiel gestellt werden: „Verwechslungen und Falscheinnahmen können leider zu sehr ernsten Gesundheitsproblemen für die Patienten führen“, warnt Wutscher. Der Allgemeinmediziner plädiert daher weiterhin dafür, dass die Regelung, wonach verordnete Medikamente in er vorgeschriebenen Form abgegeben werden, beibehalten wird: „Damit kann eine ernste Gefährdung von Patientinnen und Patienten verhindert werden“, betont er.

Das Problem des stundenlangen Suchens nach den verschriebenen Medikamenten, womit Apotheker aufgrund derzeitiger Lieferengpässe kämpfen, sei mit einem Dispensierrecht vom Tisch, betont Wutscher: „Wenn unsere Ärztinnen und Ärzte die wichtigsten Medikamente in den Ordinationen und bei Hausbesuchen abgeben können, können die Patientinnen und Patienten rasch und unkompliziert versorgt und die Apotheken entlastet werden“, sagt der ÖÄK-Vizepräsident.

EINMALIGE CHANCE

„Dispensierrecht für Ärztinnen und Ärzte bedeutet nicht nur ein Mehr an Patientenservice, sondern auch ein Mehr an Patientensicherheit“, unterstreicht Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann und Vizepräsident der Ärztekammer für Steiermark. „Gerade in Pandemiezeiten und in Zeiten, in denen der Infektionsschutz wichtiger denn je ist, sollte der One-Stop-Shop, den die Ordination dann bieten könnte, das oberste Ziel einer verantwortungsvollen Gesundheitspolitik sein. Weniger unnötige Wege senken das Infektionsrisiko und schonen Ressourcen und Klima. Die Politik hat jetzt die einmalige Chance, dieses Ziel mit uns zu erreichen. Wir stehen für diesbezügliche konstruktive Gespräche jederzeit zur Verfügung“, sagt Bayer.

Österreichische Ärztekammer
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