Unis müssen trotz Teuerung offen bleiben

Die mentale Gesundheit von Studierenden steht abermals durch die drohende Schließung der Universitäten auf dem Spiel

Durch die horrenden Erhöhungen der Strom- und Energiepreise stehen die öffentlichen Universitäten Österreichs vor einem prognostizierten Budgetdefizit von 1,2 Mrd. Euro, so die UNIKO in einer Aussendung vom 22. September 2022.   

Trifft es die Hochschulen hart, trifft es die Studierenden härter. Dies mussten wir Studierende die gesamte Pandemie spüren und waren die Ersten, die nach Hause geschickt wurden und die Letzten, die zur Normalität zurückkehren durften. Jetzt drohen verpflichtendes Distance Learning ohne Präsenzalternative und kalte Hörsäle und Lernflächen, die ein weiteres Semester zur Qual machen, weil die Betriebskosten nicht gestemmt werden können. Dadurch werden die Kosten den Studierenden aufgewälzt, die ihr Schlafzimmer als Uni und den Laptop als Hörsaal nutzen müssen.

Als Wiener Hochschulvertretungen fordern wir eine Ausfinanzierung des Budgetdefizits durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Wer friert, kann nicht lernen. Es kann nicht sein, dass an der Bildung und an jungen Menschen gespart wird. Die Unis müssen den Lehrbetrieb im Winter ohne Einschränkungen fortsetzen können“, so Toma Khandour, Vorsitzende der ÖH Uni Wien. 

In Zeiten von steigenden Mieten, Energiepreisen und Rekordinflation trifft es Studierende mitunter am härtesten. „Wir fordern rasche Maßnahmen seitens der Bundesregierung zur Teuerungsentlastung der Studierenden – Mietpreisdeckel, Strompreisentlastung und Zuschüsse für Lebensmittel, damit Leben leistbar bleibt“, so Simon Los, Vorsitzender der HTU Wien.

Durch den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine sind auch die Kosten der Energie und der Stromversorgung in die Höhe geschnellt. Wir fordern eine Energiegrundversorgung, die den tatsächlichen Haushaltsbedarf widerspiegelt und progressiv & sozial gestaffelt ist. „Kalte Hörsäle, kalte Wohnung, kalte Politik. Während die Unis zusperren, um Energiekosten zu sparen, explodieren unsere Stromrechnungen in exorbitanten Höhen. Witzlose Einmalzahlungen sind dabei lediglich eine Belächelung der dramatischen Situation statt Hilfestellung. Es braucht eine Energiegrundversorgung, die die Situation der Studierenden widerspiegelt“, betont Nina Mathies, stellvertretende Vorsitzende der ÖH BOKU.

„Die Mehrkosten der Universitäten dürfen nicht auf die Studierenden abgewälzt werden. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel,  Lehrer_innenmangel und Rekordinflation müssen Studierende besonders unterstützt werden“, so die Hochschulvertretungen der TU Wien, Universität Wien und Universität für Bodenkultur unisono. 

Daher fordern wir offene Hochschulen und Ausfinanzierung des Budgetdefizits der Universitäten, Entlastung bei den Lebenskosten, eine Energiegrundversorgung und finanzielle Unterstützung der Studierenden in dieser prekären Situation.

Nina Mathies
Vorsitzteam ÖH BOKU
vorsitz@oehboku.at
+43 1 47654 19101

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