Österreichischer Einzelhandel 2022: Jahresumsatz real um -0,8% auf rund 72,5 Mrd Euro gesunken. Inflation als Spielverderber.

Statistik Austria bestätigt Prognose von HV & WIFO. Onlinehandel verliert erstmals massiv (-7,8%), Möbel, Elektro & Lebensmittel moderat. Branche bleibt zuversichtlich für 2023.

Die Zahlen der _STATISTIK AUSTRIA_ haben heute die Umsatzprognose von _HANDELSVERBAND_ und _WIFO_ für den österreichischen Einzelhandel bestätigt: Insgesamt haben die heimischen Einzelhändler im Gesamtjahr 2022 einen UMSATZ VON RUND 72,5 MILLIARDEN EURO erwirtschaftet. Das entspricht zwar einer nominellen Steigerung von +8,1%, inflationsbereinigt steht aber ein leichtes Minus von -0,8% zu Buche – und das im Vergleich zum holprigen Pandemiejahr 2021.

BRANCHENVERGLEICH: HISTORISCHES MINUS FÜR ONLINEHANDEL

_”Im Branchenvergleich musste im Vorjahr vor allem der ECOMMERCE massiv Federn lassen. Nominell sind die Umsätze um 3,2% zurückgegangen, real sogar um 7,8%. Das ist das höchste Minus in der Geschichte des österreichischen Onlinehandels”_, sagt Handelsverband-Geschäftsführer RAINER WILL.

Der LEBENSMITTELEINZELHANDEL musste 2022 inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang von -3,2% verkraften und hat damit hin zur Bevölkerung inflationsdämpfend agiert. Der NON-FOOD-HANDEL konnte real ein leichtes Plus von +1,3% erwirtschaften, wobei es hier große Unterschiede zwischen den Sektoren gab.

MÖBEL & ELEKTRO VERLIEREN MODERAT, MODEHANDEL LEGT DEUTLICH ZU

Beispielsweise lag das reale Minus im MÖBEL- und ELEKTROHANDEL bei -4,5%, allerdings haben diese beiden Branchen während der Pandemiejahre 2020 und 2021 am stärksten vom Cocooning- und Balkonien-Trend (=Rückzug ins häusliche Privatleben) profitiert. Somit hat sich das Umsatzniveau der Branchen ein Stück weit eingependelt.

Der MODEHANDEL wiederum war einer der größten Leidtragenden während der Corona-Jahre, konnte aber im Vorjahr inflationsbereinigt um starke +17,8% zulegen. _”Unsere Bekleidungs- und Schuhhändler haben sich das Umsatzwachstum von fast 18% im Vorjahr hart erarbeitet. Kaum eine Branche war 2020 und 2021 stärker von der Pandemie betroffen. Noch heute liegt der Modehandel deutlich unter Vorkrisenniveau, aber zumindest die Richtung stimmt”_, ist Branchensprecher RAINER WILL überzeugt.

HV EMPFIEHLT ZUKUNFTSPAKET MIT 6 KONKRETEN FORDERUNGEN AN DIE BUNDESREGIERUNG

Um die gesamte Handelsbranche wieder nachhaltig auf Wachstumskurs zu bringen, empfiehlt der Handelsverband die Umsetzung eines Zukunftspakets mit folgenden 6 Maßnahmen:

* ARBEITSMARKTREFORM JETZT – LEISTUNG MUSS SICH (WIEDER) LOHNEN
* RECHTSANSPRUCH AUF FLÄCHENDECKENDE, LEISTBARE KINDERBETREUUNG IN GANZ ÖSTERREICH
* RASCHE AUSZAHLUNG SÄMTLICHER OFFENER CORONA-ENTSCHÄDIGUNGEN DURCH DIE COFAG
* HÄNDLERFOKUS BEI AUSGESTALTUNG DES ENERGIEKOSTENZUSCHUSS II
* STEUERLICHE GLEICHSTELLUNG VON FREMD- UND EIGENKAPITAL
* MIETVERTRAGSGEBÜHR ENDLICH ABSCHAFFEN, UM NAHVERSORGUNG UND ORTSKERNE ZU ERHALTEN

Handelsverband
Mag. Gerald Kühberger MA
Pressesprecher
+43 (01) 406 22 36 – 77
gerald.kuehberger@handelsverband.at
www.handelsverband.at

Michaela Kröpfl, BA
Communications Managerin
+43 (01) 406 22 36 – 80
michaela.kroepfl@handelsverband.at
www.handelsverband.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender