Absturz der Entwicklungsgelder:

Wird Österreich Sparmeister zulasten der Ärmsten?

Wien (OTS) – Von einer „beschämenden Performance“ spricht die Fachorganisation für inklusive Entwicklung, Licht für die Welt, anlässlich der heute von der OECD bekannt gegebenen Beiträge zur Entwicklungszusammenarbeit (ODA-Quote) für 2017. Die österreichische ODA-Quote sank von 0,42 auf 0,3 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE). „Österreichs Gelder für Entwicklungszusammenarbeit sind im Vergleich zu 2016 um mehr als ein Viertel abgestürzt und sollen noch weiter zurückgehen. Das trifft auch massiv Menschen mit Behinderungen – also die am meisten benachteiligten Menschen. Österreich wird zum Sparmeister zulasten der Ärmsten“, kritisiert Johanna Mang von Licht für die Welt. Die Organisation appelliert an die Bundesregierung für die kommenden Jahre gegenzusteuern und bei den Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit und Auslandskatastrophenfonds in den Budgets bis 2020 nachzubessern.

Besonders kritisiert Licht für die Welt, dass die Versprechen von Bundeskanzler Sebastian Kurz, die Mittel der Armutsbekämpfung aufzustocken, nicht gehalten wurden. „Das ist ein Wortbruch gegenüber den Partnerländern und den Menschen, die diese Mittel dringend brauchen. Lebensnotwendige Maßnahmen für Gesundheitsversorgung, Bildung und soziale Infrastruktur werden von der Entwicklungszusammenarbeit gesichert und werden durch Kürzungen aufs Spiel gesetzt“, so Mang.

Angesichts der Häufung von Krisen und der steigenden Ungleichheit in der Welt sind die staatlichen Beiträge für Entwicklung und humanitäre Hilfe unerlässlich. Die ODA ist ein wichtiger Hebel zur Umsetzung der 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung. Licht für die Welt fordert deshalb neben der Nachbesserung der Budgets für die kommenden beiden Jahre auch einen Stufenplan zur Absicherung der Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe. Die Entwicklungszusammenarbeit braucht Sicherheit bei der Planung ihrer Programme. Entwicklung in den Ländern des Südens darf nicht zum Spielball kurzsichtiger Politik werden“, warnt Mang.

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit haben Behinderungen. 80 Prozent dieser Menschen leben in einkommensschwachen Ländern. Licht für die Welt setzt sich für eine inklusive Gesellschaft weltweit ein und kämpft für die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

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Franko Petri
Pressesprecher Licht für die Welt
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