
Konjunkturumfrage der IV-NÖ: Aufwärtstrend hält weiter an
Im ersten Quartal 2018 stieg das Konjunkturbarometer der IV-NÖ weiter an. Verschlechterungen gab es bei den Einschätzungen zur aktuellen und zukünftigen Ertragssituation.
Wien/St. Pölten (OTS) – Das IV-NÖ Konjunkturbarometer – als Mittelwert aus der Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung – ist seit dem vierten Quartal 2017 von +40,7 auf +44,9 Punkte gestiegen. „Derzeit deutet auf nichts darauf hin, dass es heuer noch zu einem deutlichen Konjunkturabschwung kommen könnte. Nichtsdestotrotz muss der aktuelle Auf-wärtstrend durch Reformschritte abgesichert werden. Es ist höchste Zeit für das neue Arbeitszeitgesetz, das von der Regierung schon vor längerer Zeit angekündigt wurde. Zudem braucht es weitere Schritte bei der Entbürokratisierung. Gerade in konjunkturell guten Phasen ist es besonders wichtig, dass die Weichen für die Zukunft richtiggestellt werden“, erklärt Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ).
ZT: Gute Auftragslage dank Exportorientierung
Die Detailergebnisse der Konjunktur-Umfrage fallen – zumindest großteils – positiv aus: Nach wie vor gibt es mit 68 Prozent einen Überhang jener Unternehmen, die ihre aktuelle Geschäftslage als gut bewerten. Mit dem aktuellen Auftragsbestand sind sogar knapp drei Viertel (73 %) aller Unternehmen zufrieden, hier stieg der Bewertungssaldo im Vergleich vom Vorquartal von +67 auf +72 Punkte. Bei den aktuellen Auslandsaufträgen blieb der Saldo stabil bei +66 Punkten. „Das ist ein sehr schönes Ergebnis. Immerhin verzeichnet mehr als die Hälfte der Unternehmen steigende Auslandsaufträge, ein Viertel spricht von gleichbleibenden Auslandsaufträgen. Grund dafür ist unter anderem die positive Wirtschaftsentwicklung Deutschlands. Mit einem Exportvolumen von über drei Milliarden Euro allein im ersten Halbjahr 2017 ist Deutschland der wichtigste Exportmarkt für niederösterreichische Unter-nehmen. Außerdem wirkt sich die gemeinsame europäische Währung derzeit exportstabilisierend aus“, so Salzer. Auch bei der Geschäftslage in sechs Monaten sind die Unternehmen optimistisch: 23 Prozent gehen von einer steigenden Geschäftslage im nächsten halben Jahr aus, 77 Prozent mit einer stabilen Entwicklung. Da niemand mit einer schlechteren Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten rechnet, steigt hier der Saldo im Vergleich zum Vorquartal von +13 auf +23 Punkte.
ZT: Konjunkturumfeld beflügelt Produktionstätigkeit
Aufgrund des positiven internationalen Umfelds rechnen 43 Prozent der Unternehmen auch mit einer steigenden Produktionstätigkeit in den nächsten drei Monaten. Dass es hier zu einem Aufschwung kam, verdeutlicht der Saldo, der von +7 auf +40 Punkte deutlich angestiegen ist. Ebenfalls stark zugenommen hat der Saldo bei der Frage nach der Produktionskapazität in drei Monaten, und zwar von +1 auf +45 Punkte. 46 Prozent aller befragten Unternehmen rechnen mit steigenden Produktionskapazitäten in den nächsten drei Monaten, nur ein Prozent geht von einer Verschlechterung aus.
ZT: Fachkräfte weiterhin dringend gesucht
Auch der Trend zu mehr Beschäftigung setzt sich weiter fort. Hier stieg der Saldo seit dem Vorquartal von +11 auf +18 Punkte. 22 Prozent der Unternehmen rechnen damit, im nächsten Quartal neues Personal einzustellen, während nur vier Prozent von einem niedrigeren Beschäftigtenstand in drei Monaten ausgehen. Der Großteil – nämlich 74 Prozent – aller Betriebe rechnet mit einem gleichbleibenden Beschäftigtenstand in den nächsten drei Monaten. „Während die großen, sehr exportorientierten Unternehmen schon seit längerer Zeit verstärkt auf Mitarbeitersuche sind, gibt es jetzt auch immer mehr kleinere Betriebe, die ihren Beschäftigtenstand erweitern möchten. Eingeschränkt werden die Unternehmen dabei jedoch – unabhängig von ihrer Größe – von dem vorhandenen Fachkräftemangel, der sich weiter zuzuspitzen droht. Bereits jetzt haben mehr als acht von zehn Industrieunternehmen Probleme beim Rekrutieren von Personal im Bereich Technik und Produktion sowie Forschung und Entwicklung“, so Salzer.
ZT: Unsicherheit bei aktuellen und erwarteten Erträgen
Einzig bei ihren Erträgen zeigen sich die Unternehmen leicht verunsichert: Zwar verzeichnen aktuell 41 Prozent steigende sowie 44 Prozent gleichbleibende Erträge, 15 Prozent sind je-doch mit einer schlechteren aktuellen Ertragssituation konfrontiert – wodurch der Saldo seit dem Vorquartal deutlich von +44 auf +26 Punkte sank. Bei der Ertragssituation in sechs Monaten sank der Saldo ebenfalls, und zwar von +21 auf +7 Punkte. Der Großteil, nämlich 84 Prozent, rechnet im nächsten halben Jahr mit gleichbleibenden Erträgen, 11 Prozent gehen von einer Verbesserung und 4 Prozent von einer Verschlechterung aus. „Hier spiegelt sich auch der Kostendruck wider, mit dem die Unternehmen im internationalen Wettbewerb konfrontiert sind. Diese Verunsicherung könnte sich auch in einer Zurückhaltung bei der aktuellen und künftigen Investitionstätigkeit niederschlagen“, so Salzer.
ZT: Verkaufspreise nahezu stabil
Bei den Verkaufspreisen in den nächsten drei Monaten stieg der Saldo von -4 auf -2 Punkte nur sehr gering an. „Die Ära fallender Verkaufspreise für Industriegüter ist zwar Ge-schichte. Trotzdem rechnen nur 21 Prozent mit steigenden Verkaufspreisen und hingegen 23 Prozent mit fallenden Verkaufspreisen, was wiederum auf den hohen internationalen Wettbeerbsdruck und hohe Rohstoffpreise zurückzuführen ist“, so Salzer.
Befragungsmethode:
Bei der Befragung, die die IV-NÖ quartalsweise in Auftrag gibt, haben dieses Mal 37 Unter-nehmen mit insgesamt 16.644 Beschäftigten teilgenommen.
Bei der Konjunkturumfrage der IV kommt die folgende Methode zur Anwendung: Den Unter-nehmen werden drei Antwortmöglichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. Errechnet werden die (beschäftigungsgewichteten) Prozentanteile dieser Antwortkategorien, danach wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den Prozentanteilen positiver und negativer Antworten unter Vernachlässigung der neutralen gebildet. Diese Werte werden auch für die grafische Darstellung des Konjunkturbarometers herangezogen.
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