
Oö. Volksblatt: „Zu viel Wortgewalt?“ (von Markus EBERT)
Ausgabe vom 2. November 2018
Linz (OTS) – Es war offenbar selbst den Gastgebern zu peinlich, um in
der Presseaussendung zu zitieren, was Peter Turrini so über die
Bundesregierung von sich gegeben. Der Autor war Festredner bei einer
SPÖ-Veranstaltung — und kramte dabei tief in der Kiste der
Verbalinjurien. Nicht einmal den Titel der Turrini-Rede mochte die
SPÖ nennen, der da lautete: „Nachrichten aus Österreich oder Was uns
bedroht, sind nicht die Ozonlöcher, sondern die Arschlöcher“. Die
Regierung sei „frei von Moral“ und betreibe einen „Staatsstreich in
Zeitlupe gegen die Zivilgesellschaft“, wetterte er, in Sebastian Kurz
sieht der Dichter einen „adrett zugerichteten jungen Mann in der
Bundeskanzlerpose“.
Lesart der SPÖ: „Turrini führte anhand vieler Beispiele aus, mit
welchen Maßnahmen die schwarz-blaue Regierung die Lage von Arbeitern,
Minderheiten und Flüchtlingen verschlechtere“. Das ist verharmlosend
und die halbe Wahrheit, denn an die Genossen richtete Turrini unter
anderem diese Frage: „Ist das Innenleben Ihrer Partei so desaströs,
dass Ihre Vorsitzenden nichts wie weg wollen? Als Autoverkäufer nach
Argentinien, als Handlanger zu kasachischen Potentaten oder wohin
auch immer?“ Das war wohl ein bisschen zu viel an Wortgewalt — aber
verschwiegen soll es auch nicht werden.
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