
FSG-Wien-Frauen: Auch Wienerinnen arbeiten noch viel zu lange gratis
Gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten dringend notwendig
Wien (OTS) – „Mit 15,2 Prozent ist Wien mit Abstand das Bundesland
mit dem geringsten Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern.
Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, dass die Maßnahmen, die Wien
speziell für weibliche ArbeitnehmerInnen setzt, erfolgreich sind.
Nichtdestotrotz kann dieser Einkommensnachteil nicht einfach
hingenommen werden“, streicht Korinna Schumann, die Vorsitzende der
FSG-Wien-Frauen, anlässlich des morgigen Equal Pay Day für Wien
hervor.++++
Durch den guten Ausbau, die längeren Öffnungszeiten sowie die
wenigen Schließtage der Kinderbetreuungseinrichtungen ist es den
Wienerinnen besser möglich einer Beschäftigung auch in Vollzeit
nachzugehen. Die generellen Benachteiligungen wirken sich aber
trotzdem auf das Einkommen der Frauen aus. Daher gilt auch für Wien,
dass „Gratisarbeit von Frauen einer modernen Arbeitswelt nicht
gerecht wird“, betont Schumann.
Ein effektives Mittel zum Schließen der Einkommensschere ist die
gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten. Die Gewerkschaften haben
diesbezüglich in den KV-Verhandlungen schon viel erreicht. Damit aber
alle ArbeitnehmerInnen, die in Karenz gehen, gleichermaßen
profitieren, braucht es dringend eine gesetzliche Anrechnung der
Karenzzeiten. Außerdem kämpfen die FSG-Wien-Frauen weiterhin für ein
kollektivvertragliches Mindesteinkommen von 1.700 Euro brutto bei
Vollzeitbeschäftigung und fordern ein Lohntransparenzgesetz zur
innerbetrieblichen Offenlegung der Gehälter. Einkommensberichte ohne
Sanktionsmöglichkeit und nur in Großbetrieben sind zu wenig. Eine
weitere Forderung ist ein gleicher Stundenlohn für Vollzeit- und
Teilzeitkräfte (etwa bei Zulagen oder Zuschlägen).
Franz Fischill
Mobil: 0664/814 63 11
e-mail: franz.fischill@fsg.at
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