Coface CEE Top 500-Studie: Wirtschaft boomt dank Privatkonsum

2017: profitables Jahr für Zentral- und Osteuropa. Die BIP-Wachstumsrate erreicht 4,5 Prozent und damit den höchsten Stand seit acht Jahren.
500 größten Unternehmen steigern Ergebnisse in Umsatz, Gewinn und Beschäftigungszahl
Automobil & Transport verteidigt seine Spitzenposition, Öl & Gas wieder auf Kurs
Risiken, die eine Expansion einschränken könnten, sind Arbeitskräftemangel, steigende Lohnkosten und Rohstoffpreise sowie politische Risiken
„Die Wirtschaft boomt in Osteuropa. 2017 war Spitzenjahr für die
CEE-Länder und ihre Big Player“, fasst Declan Daly, CEO Coface
Central & Eastern Europe, die Ergebnisse der jüngsten Coface CEE Top
500-Studie zusammen. „Die Gründe für das Wachstum sind vielfältig.
Aber der stärkste Treiber war der Privatkonsum. Hinzu kommt der
erhöhte Export. Die Erholung der Eurozone spielt ebenso eine Rolle
wie eine verbesserte Nachfrage aus Russland“, erläutert Daly die
Ergebnisse. 80 Prozent aller Ausfuhren aus dieser Region gehen in die
EU. Russland bleibt für einige Länder, wie beispielsweise die
baltischen Staaten, ein wichtiger Handelspartner. Coface hat die
Länderrisikoeinschätzungen mehrerer Länder der Region, nämlich
Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Lettland, Russland und
Serbien, nach oben aktualisiert. Heuer wurde die Risikobewertung in
Kroatien und der Slowakei um eine Stufe verbessert.

Bereits zum 10. Mal hat der internationale Kreditversicherer
Coface in einer jährlichen Studie über die größten 500 Unternehmen in
Zentral- und Osteuropa – die Coface CEE Top 500 – nach ihrem Umsatz
eingeordnet und analysiert. Zudem werden relevante Fakten, wie die
Anzahl der Mitarbeiter, die Rahmenbedingungen der Unternehmen,
Branchen und Märkte sowie die neuen
Coface-Unternehmens-Bonitätsprüfungen berücksichtigt. Die CEE Top 500
spiegeln die aktuellen Trends und die neuesten Entwicklung in der
Region wider.

Zwtl.: Höchster Stand seit 8 Jahren

„Die Unternehmen erlebten 2017 ein günstiges makroökonomisches
Umfeld, wobei die durchschnittliche BIP-Wachstumsrate mit 4,5 Prozent
auf den höchsten Stand der letzten acht Jahre stieg, nach 3,1 und 3,7
Prozent in den Vorjahren. Damit schlossen die Top-500-Unternehmen das
Jahr mit einem Umsatzplus von 11,8 Prozent auf 652 Mrd. EUR und einem
Anstieg der Beschäftigungsquote von 4,7 Prozent auf 2,4 Mio. Menschen
ab“, erklärt Declan Daly, CEO Coface Central & Eastern Europe.

Zwtl.: Top 500 punkten in Umsatz, Gewinn und Beschäftigungszahl

Die Analysen zeigen eine starke und expandierende CEE-Region mit
sinkenden Risiken im Jahr 2017, was sich auch in höheren Umsätzen
(+11,8 Prozent) und einer noch höheren Profitabilität mit einer
Steigerung des Reingewinns um 16,2 Prozent in den 500 größten
Unternehmen der Region niederschlug. Diese Unternehmen waren auch in
der Vergangenheit sehr bedeutende Arbeitgeber der Region. Auch wenn
der Arbeitsmarkt in CEE immer enger wird und es immer schwieriger
wird, qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, haben die Top
500-Konzerne die Gesamtzahl der Mitarbeiter um 4,7 Prozent erhöht.
Die insgesamt positive Entwicklung des Arbeitsmarktes in CEE führte
zu höheren Löhnen und einem verbesserten Verbrauchervertrauen.

Zwtl.: Spitzenposition für Automobil & Transport; Öl & Gas wieder auf
Kurs

Die drei Schlüsselbranchen der größten Unternehmen der Region
(Automotive & Transport, Öl & Gas, Handel) stehen für fast 60 Prozent
des Umsatzes. Dennoch wurde der Anstieg des Gesamtumsatzes 2017 von
allen Branchen getragen. In absoluten Zahlen trugen vor allem die
Bereiche Energie, Automobil und Handel zum Wachstum bei. Dies zeigt
auch ihre Spitzenposition im Branchenranking. Ebenso entwickelte sich
der Reingewinn für die meisten Unternehmen positiv. Die
Steigerungsraten sind zwischen fünf Prozent in der Holz- und
Möbel-Industrie und 51,4 Prozent bei Textilien, Leder und Bekleidung.
Den höchsten Gesamtumsatz verzeichnete die Branche Mineralien,
Chemikalien, Erdöl, Kunststoffe und Pharma (hier kurz Öl & Gas
genannt) mit 9,5 Mrd. EUR. Die Bauwirtschaft kämpfte erneut und war
die einzige Branche mit einem enormen Nettoverlust von -118,6
Prozent, wenngleich auch mit einem Umsatzplus von 16 Prozent.

Zwtl.: Automobilindustrie lebt von Nachfrage aus Westeuropa

Automobil & Transport ist der größte Sektor und profitierte von
der wachsenden Nachfrage aus Westeuropa, wohin der Großteil der
CEE-Produktion exportiert wird. In der CEE-Region wächst der Anteil
der Automobilunternehmen. Die bereits etablierten Unternehmen
erhöhten ihre Kapazitäten. So wurden neue Werke von Jaguar Land Rover
in der Slowakei und BMW in Ungarn errichtet.

Zwtl.: Öl & Gas wieder auf Kurs

Das traditionelle Rückgrat der Top 500, der Sektor Öl & Gas
(Mineral, Chemie, Erdöl, Kunststoffe und Pharma) ist nach einer
Erholung der Ölpreise im Jahr 2017 wieder auf Kurs. Mineralien und
Erdöl profitierten von einer Erholung der Ölpreise und einer
steigenden Nachfrage. Chemie und Kunststoffe verzeichneten dank neuer
Investitionen und einer soliden Nachfrage im In- und Ausland eine
höhere Produktion. Die Pharma-Branche profitierte von einem
steigenden Haushaltskonsum, einer alternden Bevölkerung sowie den
Erfahrungen mit den positiven Auswirkungen ausländischer
Direktinvestitionen (FDIs) und einer höheren Nachfrage auf den
Auslandsmärkten.

Zwtl.: Handel ist wichtigster Arbeitgeber

Der dritte Sektor auf dem Podium ist der Handel. Haupttreiber des
Wachstums in CEE ist der private Konsum, der sich vor allem 2017
durch sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Löhne beschleunigte.
Erhöhte Ausgaben wurden in den verschiedensten Handelskategorien
verzeichnet. Dieser Sektor ist mit fast einem Drittel aller
Beschäftigten erneut der wichtigste Arbeitgeber. Das ist eine
Steigerung von 6,3 Prozent gegenüber 2016.

Zwtl.: Optimismus für 2018 und darüber hinaus

„Die Aussichten für 2018 und darüber hinaus sind optimistisch,
wenngleich mit einer Abschwächung der wirtschaftlichen Expansion zu
rechnen ist. Nach einem Spitzenwachstum von 4,5 Prozent im Jahr 2017
prognostiziert Coface für 2018 einen Rückgang auf 4,1 Prozent und für
2019 auf 3,4 Prozent in der CEE-Region“, erklärt Grzegorz Sielewicz,
Regional Economist Coface Central & Eastern Europe. „Eine solche
Verlangsamung wird nicht weitreichend sein, und die Unternehmen
können von einer soliden Nachfrage ausgehen. Die Haushalte werden
weiterhin durch eine niedrige Arbeitslosigkeit und steigende Löhne
unterstützt. Der erneute Aufschwung bei Investitionen wird ebenfalls
einen positiven Beitrag zum Wachstum leisten. Dennoch ist der
Arbeitskräftemangel in der Region auf ein hohes Niveau gestiegen. Das
kann die wirtschaftliche Expansion einschränken“, so Sielewicz
abschließend.

Zwtl.: Chancen für Österreich

„Die positive wirtschaftliche Situation in den CEE-Ländern hat für
Österreich große Auswirkungen. Unsere Unternehmen haben gute Chancen
von dem anhaltenden Wirtschaftswachstums zu profitieren“, betont
Michael Tawrowsky, Country Manager Coface in Österreich.
„Österreichische Unternehmen müssen sich aber auf eine verlangsamte
Konjunktur im CEE-Raum einstellen“, betont Tawrowsky. „Es wird
bereits eine Zunahme der Insolvenzen festgestellt. Wir müssen uns
darauf einstellen, dass sowohl die Makroökonomie als auch die
Liquidität der Unternehmenszahlungen nicht so stark sein werden wie
im Vorjahr.“ Als „äußerst positiv für Österreich“ bezeichnet der
Manager die Entwicklung des Automobil-Sektors. Sie stellen ein
geringes Risiko dar und die Branche bleibt stabil an erster Stelle.

[Download Coface CEE Top 500 Studie]
(http://downloads.coface.com/CEETop500-AT-2018)

Zwtl.: [Coface] (http://www.coface.at): for trade – Gemeinsam
Geschäfte entwickeln

Mit 70 Jahren Erfahrung und dem dichtesten internationalen
Netzwerk ist Coface ein bedeutender Kreditversicherer, Partner im
Risikomanagement von Unternehmen und in der globalen Wirtschaft. Mit
dem Anspruch, der agilste Kreditversicherer weltweit zu werden,
unterstützt Coface 50.000 Kunden dabei, Geschäfte aufzubauen und
dynamisch zu entwickeln. Die Produkte und Dienstleistungen schützen
Unternehmen im nationalen und internationalen Business und helfen
ihnen, Kreditentscheidungen zu treffen. 2017 hatte Coface rund 4.100
Mitarbeiter in 100 Ländern und erzielte einen Umsatz von 1,4 Mrd.
Euro.

Coface, Niederlassung Austria
Mag. (FH) Verena SCHWARZ
Communications Manager
T. +43 (1) 515 54-540
verena.schwarz@coface.com

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