
Nach Freispruch für pakistanische Christin: „Orientierung“ berichtet über ein ungewisses Schicksal
Am 11. November um 12.30 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin
„Orientierung“ am Sonntag, dem 11. November 2018, um 12.30 Uhr in ORF
2 folgende Beiträge:
Ein ungewisses Schicksal: Nach Freispruch für pakistanische Christin
Es ist ein Fall, der weit über die Grenzen Pakistans hinaus
Schlagzeilen gemacht hat: Vor wenigen Tagen durfte die 51-jährige
Christin Asia Bibi das Gefängnis verlassen. Über neun Jahre hinweg
zog sich der Blasphemie-Prozess gegen die Mutter von fünf Kindern.
Nach einem Dorfstreit um ein Glas Wasser soll sich die Frau abfällig
über den Islam geäußert haben. Das wird im mehrheitlich muslimischen
Pakistan als Kapitalverbrechen geahndet. Auf Blasphemie steht die
Todesstrafe. Vor allem radikalisierte Muslime machen nun, seit dem
Freispruch für Asia Bibi, im ganzen Land auch mit Gewalt Stimmung
gegen Andersgläubige. „Wir müssen daran arbeiten, die Einstellung der
Menschen in Pakistan zu verändern“, darin sieht Elaine Alam,
pakistanische Projektpartnerin der Caritas St. Pölten – derzeit auf
Österreich-Besuch – einen wichtigen Schritt gegen diese Gewalt. Im
Gespräch mit der „Orientierung“ meint sie, dass es „wichtig ist, den
Pakistanis zu erklären, dass alle Menschen die gleichen Rechte und
die gleiche Würde haben.“ Vor allem Bildung stehe daher als Schlüssel
für ein friedliches Miteinander der Menschen und Religionen im
Vordergrund. „Denn die beste Antwort, den radikalen Strömungen
entgegenzuwirken, ist der interreligiöse Dialog und die Friedens- und
Versöhnungsarbeit in den Caritas-Projekten“, so ihre Überzeugung.
Bericht: Marcus Marschalek.
Wachstum durch Kooperation: Romero-Preis für Peruaner San Martin
Der Peruaner Francisco San Martin ist der diesjährige Träger des
Romero-Preises. Die Auszeichnung wird von der Katholischen
Männerbewegung Österreichs (KMBÖ), Trägerin der
entwicklungspolitischen Aktion „Sei so frei“, Ende kommender Woche
überreicht. Noch während seines Studiums, das San Martin auch mit
Hilfe eines Stipendiums in Salzburg absolvierte, wurde er 1987 zum
Mitbegründer der peruanischen Kooperative „Minka“ – was in der
Sprache der Inka-Nachfahren „Zusammenarbeit“ bedeutet. Nach
mittlerweile mehr als 30 Jahren ist „Minka“ eine etablierte
Organisation, die Kleinunternehmen der Region im Norden Perus zu
Netzwerken bzw. Wirtschaftsclustern zusammenführt. Peruanische
Kleinbetriebe seien nicht allein aufgrund ihrer mangelnden Größe
wenig effizient, ein zentrales Problem sieht San Martin auch in der
Isolation der Unternehmen. „Minka“ versucht, das zu ändern und hat
auch mit Unterstützung von „Sei so frei“ Netzwerke in den Bereichen
Schuhproduktion, biologische Landwirtschaft, Wasserversorgung,
Kunsthandwerk und Tourismus geschaffen. Die „Orientierung“ hat einige
dieser Projekte von „Minka“ in Peru besucht. Bericht: Marcus
Marschalek.
Jerusalem des Nordens: Das jüdische Erbe von Vilnius
Schon im Mittelalter war Litauen Heimat für verfolgte Juden. Sie
fanden im religiös toleranten Baltikum Aufnahme und über die
Jahrhunderte entwickelte sich die heutige Hauptstadt Vilnius zu einem
blühenden Zentrum des Ostjudentums. Doch der Zweite Weltkrieg brachte
ein jähes Ende. Die jüdische Bevölkerung wurde von den
nationalsozialistischen Besatzern in Ghettos gesperrt, in
Konzentrationslager verschleppt und in umliegenden Wäldern ermordet.
Rund 90 Prozent der litauischen Juden fanden den Tod. Heute leben nur
noch einige Tausend Juden in Litauen. Doch die Jüdische Gemeinde der
Hauptstadt ist aktiv und will vor allem in die Zukunft blicken. Als
Teil einer Gesellschaft, die ohne dieses kulturelle und religiöse
Erbe viel ärmer wäre. Bericht: Mathilde Schwabeneder.
Wunder von Zakynthos: Die „Insel der Gerechten“
Zakynthos, die griechische Insel im Ionischen Meer, wurde im Zuge des
Zweiten Weltkriegs zunächst von italienischen Truppen besetzt. Erst
am 9. September 1943 kamen NS-Soldaten aus Deutschland und bereiteten
die Deportation sämtlicher auf der Insel lebenden Juden vor.
Lagerhaft und Massenmord schienen für sie unausweichlich. Aber dann
kam es ganz anders. Von den 275 Jüdinnen und Juden überlebten alle
den Krieg. Niemand wurde deportiert. Denn die christliche Bevölkerung
setzte alles daran, ihre bedrohten Mitbürger zu beschützen.
Besonderen Mut bewiesen der Bürgermeister von Zakynthos, Loukas
Karrer, und der griechisch-orthodoxe Bischof, Metropolit
Chrysostomos. Gemeinsam riskierten sie ihr Leben, um die Juden von
Zakynthos zu retten. Beide wurden von der Holocaust-Gedenkstätte Yad
Vashem zu „Gerechten unter den Völkern“ erklärt. Bericht: Christian
Rathner.
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