Neue Allianz: BetriebsrätInnen von vier Airlines schließen sich zusammen

vida-Schwarcz: „Entschlossen dem Ausspielen der Beschäftigten entgegentreten“

Wien (OTS) – Zu einem bisher einzigartigen Schulterschluss sind jetzt
die Betriebsratsteams der Fluglinien Austrian, Eurowings, Anisec
(LEVEL) und Laudamotion in Wien zusammengekommen. Initiiert hat das
Treffen der Austrian Betriebsrat Bord. „Gemeinsam mit den Kolleginnen
und Kollegen wollen wir sicherstellen, dass die Mutterkonzerne ihren
Fokus in Zukunft noch stärker auf gute Arbeitsbedingungen,
Beschäftigtenrechte und vor allem auf die Sicherheit der Fluggäste
und Beschäftigten legen“, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des
Fachbereichs Luft- und Schiffverkehr der Gewerkschaft vida, nach dem
Vernetzungstreffen. Derartige Treffen sollen ab sofort regelmäßig
stattfinden.

Klare Ansagen

Alle TeilnehmerInnen des Treffens haben das klare Bekenntnis
abgeliefert, der Arbeitgeberseite entschlossen gegenüberzutreten.
„Wir werden es nicht zulassen, dass die betroffenen MitarbeiterInnen
in den verschiedenen Betrieben gegeneinander ausgespielt werden“,
betont Schwarcz. Gerade angesichts der Tatsache, dass „Österreich bei
den Arbeitsbedingungen in Westeuropa zu den Schlusslichtern gehört“,
sei es umso wichtiger, sich geschlossen dem Kosten- und
Konkurrenzdruck entgegenzustellen, so der vida-Gewerkschafter. Die
BetriebsrätInnen wollen alles daransetzen, gemeinsam das soziale
Umfeld und die Arbeitsbelastung des fliegendes Personal so zu
gestalten, dass die Arbeit bis zum Pensionsantritt in Würde ausgeübt
werden kann. „Die Kolleginnen und Kollegen legen in ihrem Beruf große
Leidenschaft und viel Engagement an den Tag. Das gehört von den
Arbeitgebern belohnt. Lohn- und Sozialdumping ist die falsche
Antwort“, sind sich die BetriebsrätInnen einig. „Leider gibt es einen
Wermutstropfen bei dem überaus positiven Treffen“, so Schwarcz. „Es
war kein Belegschaftsvertreter der Billigairline Wizz mit dabei,
schlicht und einfach weil es noch keinen gibt. Bisher war es nicht
möglich, ein BR-Team zu errichten, da das Unternehmen eine
Angstkultur aufgebaut hat. Es hat klar gemacht, dass Betriebsräte
nicht akzeptiert werden“, so der vida-Gewerkschafter.

Widerstand gegen Branchen-KV muss fallen

Einig sind sich alle TeilnehmerInnen des Vernetzungstreffens
darin, dass die Wirtschaftskammer ihre Blockadehaltung über
Verhandlungen zu einem Branchen-KV für die Luftfahrt schleunigst
aufgeben soll. „Wenn sogar bereits Austrian Airlines CCO Andreas Otto
Preisschlachten und Blutbäder in der Luftfahrt durch die wachsende
Zahl an Billigairlines in Österreich fürchtet, kann es nicht sein,
dass sich die Wirtschaftskammer zurücklehnt und dem Gemetzel tatenlos
zusieht!“, so Schwarcz. Ziel sei es von den freien Dienstverträgen
wegzukommen, hin zu mehr vertraglicher Sicherheit und sozialer
Absicherung für alle Beschäftigten in der Airline- Branche. „Wir
sehen uns im Unterschied zur Wirtschaftskammer in einer aktiven
Rolle, wenn es um den Standort Österreich und die Sicherung von guten
Arbeitsplätzen geht. Vom erhofften frischen Wind durch den neuen
WKÖ-Chef Harald Mahrer ist leider nicht einmal ein laues Lüfterl
übriggeblieben. Solange die Wirtschaftskammer auf der Bremse steht,
werden wir den Druck halten und natürlich ausbauen“ schließt der
vida-Gewerkschafter.

Fotos des Treffens stellen wir auf Anfrage gerne zur Verfügung.

vida/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Peter Leinfellner
Tel.: 01 53444 79-267 bzw. 0650 36 36 399
E-Mail: peter.leinfellner@vida.at
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