
ÖGB-Achitz: Provokation, dass die Industrie ihren Gewinn nicht mit den Beschäftigten teilen will
Hohe Dividenden für die Aktionäre, aber für ArbeitnehmerInnen soll nichts da sein? – Kräftige Lohnerhöhungen stärken die Nachfrage und somit den Wirtschaftsstandort
Wien (OTS/ÖGB) – „Die Arbeitgebervertreter, die den Abbruch der
KV-Verhandlungen mit inakzeptablen Angeboten provoziert haben, sind
gefordert, gesamtpolitische Verantwortung für die positive
Entwicklung des Arbeits- und Wirtschaftsstandortes – und damit für
die tatsächlichen Interessen der Beschäftigten in diesem Land – zu
übernehmen. 2018 schüttete die Branche 16 Prozent höhere Dividenden
aus. Die Provokation besteht darin, dass die IV den ArbeitnehmerInnen
nichts von ihren hohen Einnahmen abgeben will“, sagt Bernhard Achitz,
Leitender Sekretär des ÖGB, in Richtung von IV-Generalsekretär
Christoph Neumayer: „Die Industrie hatte selten so einen Boom wie
jetzt. Sie kann sich kräftige Lohnerhöhungen locker leisten. Und
kräftige Lohnerhöhungen stärken natürlich auch die Nachfrage und
somit den Wirtschaftsstandort.“++++
„Das Gerede von parteipolitisch motivierten Streiks wird nicht
wahrer, nur weil es Industrielle jeden Tag zigmal wiederholen“, sagt
Achitz: „Die Gewerkschaften tun alles, um für die ArbeiterInnen und
Angestellten das Beste herauszuholen. Das haben sie immer so
gehalten, egal welche Parteien gerade an der Regierung waren.“ Wenn
sich aber die gesetzliche Situation (auf Bestellung der Industrie)
verschlechtert, dann werden die Gewerkschaften logischerweise mehr
fordern, um eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der
ArbeitnehmerInnen zu erreichen.“
Der Hinweis der IV, dass niemand zum Streiken gezwungen werden
könne, ist natürlich korrekt. Achitz: „Das wird aber auch nicht
notwendig sein. Die Stimmung bei hunderten Betriebsversammlungen geht
klar in Richtung breite Streikbereitschaft. Die ArbeiterInnen und
Angestellten sind angefressen, weil sie die Industriekonzerne mit
2,02 Prozent abspeisen wollen, und nicht besorgt, dass sie um den
Lohn für die Streikstunden umfallen könnten.“ Im Übrigen ist die
Entgeltzahlung für die Streikstunden üblicherweise eine Bedingung für
die Beendigung eines Streiks. Gewerkschaftsmitglieder erhalten
außerdem eine Streikentschädigung.
Mehr Infos zum Thema Streik:
https://www.oegb.at/cms/S06/S06_0.a/1342593916536/home/streik-der-let
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