Polizeiaufnahme: Niveau bei den Aufnahmetests gestiegen

In fünf Bundesländern ist Punkteschnitt der Bewerberinnen und Bewerber gestiegen – Mindestpunktezahl liegt seit Jahren unverändert bei 139,5

Wien (OTS) – In fünf Bundesländern ist der Punkteschnitt der
erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber für eine Polizeiausbildung
im zweiten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr teilweise stark
gestiegen. Das geht aus einer Beantwortung einer parlamentarischen
Anfrage (PA 1667/J) durch Innenminister Herbert Kickl hervor.

So stieg der Punkteschnitt der erfolgreichen Bewerberinnen und
Bewerber für eine Polizeiausbildung in der Landespolizeidirektion
(LPD) Niederösterreich im zweiten Halbjahr 2018 (Stichtag 21.
September 2018) auf 918,9, im Vergleich zum Punkteschnitt im Jahr
2017 mit 809,7. Eine Steigerung des Punkteschnitts im zweiten
Halbjahr 2018 (Stichtag 21. September 2018) gab es ebenso in der LPD
Burgenland mit 818,5 (2017: 594,9), in der LPD Oberösterreich mit
727,3 (2017: 674,2) und in der LPD Kärnten mit 946,8 (2017: 874,5).
In der LPD Vorarlberg gab es im ersten Halbjahr 2018 ebenfalls eine
Steigerung des Punkteschnitts auf 719,3, im Vergleich zum
Punkteschnitt im Jahr 2017 mit 649,3. In der LPD Tirol war der
Punktschnitt mit 584,4 ident.

Einen leichten Rückgang des Punkteschnitts im zweiten Halbjahr
2018 (Stichtag 21. September 2018) im Vergleich zum Punkteschnitt im
Jahr 2017 gab es lediglich in der LPD Steiermark mit 807,8 (2017:
837,2), in der LPD Wien mit 600,2 (2017: 623,0) und in der LPD
Salzburg mit 562,1 (2017: 693,4).

Zwtl.: Leichter Rückgang eine Momentaufnahme

Für den steirischen Landespolizeidirektor Gerald Ortner sei der
leichte Rückgang bei der durchschnittlichen Punkteanzahl von
erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerbern in der Steiermark lediglich
eine Momentaufnahme zum angegebenen Stichtag und keineswegs ein
Beweis für einen generellen und langfristigen Abfall des
Leistungsniveaus. „Ob eine Polizeischülerin oder ein Polizeischüler
tatsächlich für den fordernden Beruf einer Polizistin oder eines
Polizisten berufen ist, entscheidet für mich letztlich deren
Persönlichkeit und Engagement in Verbindung mit einer qualitativ
hochwertigen und praxisorientierten Ausbildung“, sagt Ortner.

Die erreichten Punkte im Rahmen des Auswahlverfahrens seien zwar
ein Richtwert, um die Leistungen von Bewerberinnen und Bewerbern
messen zu können, aber mit Sicherheit kein alleiniger Garant für die
letztendliche Leistungsfähigkeit unserer Polizistinnen und
Polizisten. „Ich bin fest davon überzeugt, durch geeignete
Rekrutierungsmaßnahmen auch in Zukunft die Besten des Landes für den
verantwortungsvollen Polizeiberuf gewinnen zu können“, sagt Ortner.

In dieselbe Kerbe schlägt auch der Wiener Polizeipräsident Gerhard
Pürstl, für den die Punktezahl beim Aufnahmetest alleine „sicher
nicht ausschlaggebend ist, ob jemand ein guter Polizist wird oder
nicht. Eine fundierte, gute Ausbildung ist wichtig, entscheidend ist
aber auch die Praxisphase, in der sich herausstellt, ob eine
Bewerberin oder ein Bewerber für den Polizeiberuf geeignet ist“; sagt
Pürstl.

Für den Salzburger Landespolizeidirektor Franz Ruf seien „die im
Auswahlverfahren erreichten Punktewerte ausschließlich für die
Aufnahme relevant und für mich kein Indikator für ein sinkendes
Leistungsniveau. Ich bin davon überzeugt, dass wir in Salzburg unsere
Polizistinnen und Polizisten nach der zweijährigen, fundierten
Ausbildung, die sowohl Praxis als auch Theorie beinhaltet, top
motiviert und auf hohem Niveau in den Außendienst schicken können.
Das stelle ich auch immer wieder als Mitglied der
Dienstprüfungskommission bei der abschließenden Dienstprüfung fest“,
sagt Ruf.

Zwtl.: Ausbildungsniveau gestiegen

Die Zahlen zeigen aber generell, dass das Ausbildungsniveau bei
den Aufnahmetests im vergangenen Jahr gestiegen ist. Dazu beigetragen
haben sicherlich auch die erfolgreichen Rekrutierungsmaßnahmen des
Innenministeriums, die im kommenden Jahr fortgesetzt werden sollen.

Darüber hinaus wird in der Beantwortung der parlamentarischen
Anfrage dargestellt, dass die Mindestpunktezahl der erfolgreichen
Bewerberinnen und Bewerber für eine Polizeiausbildung seit Jahren
unverändert bei 139,5 liegt. Das heißt, auch hier gibt es keine
Nivellierung nach unten, wie medial oft dargestellt.

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