Sobotka: Nur wer seine Wurzeln kennt, kann die Zukunft aktivgestalten

Haus der Geschichte feierlich eröffnet

Wien (PK) – Nicht nur der Staat als Ganzes, sondern jeder und jede
Einzelne hat sich seiner Geschichte zu stellen. Das Haus der
Geschichte Österreich soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten
und Anregungen bieten“, betonte heute Nationalratspräsident Wolfgang
Sobotka anlässlich der festlichen Eröffnung des Hauses der Geschichte
Österreich. Anwesend waren auch Bundesratspräsidentin Inge
Posch-Gruska, Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und Dritte
Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller.

Der Titel der Ausstellung „Aufbruch ins Ungewisse“ knüpft ja nicht
nur an die Republiksgründung vor 100 Jahren an, sondern steht auch
als Symbol für die lange und kontrovers geführte Diskussion um ein
solches Museum. Er sei daher erfreut, dass dieses nun endlich
realisiert werden konnte, sagte Sobotka und unterstrich die
Symbolwirkung, dass das Haus der Geschichte an das Parlament
angebunden werden soll. „Wo sonst, als im Parlament – dem Herzen der
Demokratie – ist diese Aufgabe am besten aufgehoben, stellte Sobotka
fest. Die österreichische Geschichte sei zum Teil eine
Erfolgsgeschichte, sie sei aber auch eine Leidensgeschichte – eine
Geschichte, geprägt von Diskontinuitäten und Brüchen, von
unterschiedlichen Interpretationen und Betrachtungsweisen der
Ereignisse. Daher wolle er alle Fraktionen und Beteiligten einbinden,
um Ziele und Strukturen für das Haus zu erarbeiten. Außer Frage stehe
aber die Unabhängigkeit der wissenschaftlichen Arbeit. Das Haus der
Geschichte müsse eigenständig, unabhängig und überparteilich sein.
Die oberste Prämisse sei die Objektivität. Weiter: „Heute stehen wir
vor einem Fundament. Der Auftrag für die Zukunft muss aber die
Weiterentwicklung als dieses Haus sein. Das Parlament ist der denkbar
geeignetste Ort, um sich der Geschichte aus verschiedenen
Perspektiven zu nähern und den breiten Diskus zu ermöglichen.“

Das Haus der Geschichte zeigt aktuell zum 100. Geburtstag der
Republik Österreich die Ausstellung „Aufbruch ins Ungewisse“. Wie
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gemeinsam mit
Kanzleramtsminister Gernot Blümel und Direktorin Monika Sommer in
einer gemeinsamen Pressekonferenz vom 24. Oktober 2018 bekannt
gegeben haben, soll das Haus der Geschichte unter dem Arbeitstitel
„Haus der Republik“ zu einer eigenständigen Institution
weiterentwickelt und an das Parlament angebunden werden. Durch die
Loslösung von der Nationalbibliothek werde die Eigenständigkeit des
Hauses sichergestellt, für die Institution soll es eine langfristige
Perspektive geben, wurde damals bekräftigt. Für 2019 bekommt das Haus
der Geschichte mit 1,5 Mio. Euro deutlich mehr als geplant zur
Verfügung gestellt.

Einen wesentlichen Aspekt des Hauses der Geschichte sieht der
Nationalratspräsident vor allem darin, die Menschen anzuregen, die
richtigen Fragen zu stellen, denn „nur wer Fragen stellt und
hinterfragt, kann das Geschehen auch begreifen und reflektieren und
die richtigen Schlüsse daraus für Gegenwart und Zukunft ziehen“. Die
Auseinandersetzung mit der Geschichte sei auch immer eine Frage nach
den Wurzeln, so Sobotka, und trage daher auch zur Identitätsstiftung
bei. In diesem Sinn erwartet sich der Nationalratspräsident auch,
dass das Haus der Geschichte das Geschichtsbewusstsein aller schärft
und damit auch dauerhaft stärkt. (Schluss)red

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie in Kürze auf der
Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/ARCHIV.

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