100 Jahre Frauenwahlrecht: Grüne Frauen wollen frauenfeindlicher Politik von Türkis-Blau entgegenwirken

Dziedzic/Vana/Huemer: Nicht den falschen Weg einschlagen, Erreichtes ausbauen

Wien (OTS) – Die politische Beteiligung von Frauen war nicht immer
eine Selbstverständlichkeit. Erst nach langjährigem Engagement der
österreichischen Frauenbewegung wurde das Frauenwahlrecht zusammen
mit der Ersten Republik am 12. November 1918 ins Leben gerufen. „100
Jahre Frauenwahlrecht sind längst nicht mehr genug. Sich auf dem
Erreichten auszuruhen, wäre jetzt der falsche Weg. Wichtig ist, dass
Programme und Maßnahmen für bessere Einkommens- und
Berufsperspektiven für Frauen und Mädchen am Arbeitsmarkt sowie die
psychosoziale und rechtliche Beratung von Frauen und Mädchen in Wien
weiter ausgebaut werden. Feministische Frauenpolitik heißt, die
Eigenständigkeit und Unabhängigkeit von Frauen sicherzustellen und am
Abbau von Rollenklischees, Gewalt und Sexismus mit voller Energie
weiterzuarbeiten. Für halbe-halbe bei der Verteilung unbezahlter
Arbeit, bei Care Arbeit bis zur Besetzung von Aufsichtsräten gibt es
noch viel zu tun“, betont die Grüne Bundesrätin Ewa Dziedzic,
Sprecherin der Grünen Frauen Österreich.

Auch auf europäischer Ebene heißt es: weiterkämpfen. „Obwohl wir
besonders in den letzten Jahrzehnten viele frauenrechtliche Erfolge
feiern konnten, gibt es noch viel, für das wir kämpfen müssen. Die
Women-on-Boards-Richtlinie für eine Frauenquote in Aufsichtsräten
muss endlich vom Rat der EU-Mitgliedstaaten beschlossen werden. Ich
habe mich im Europaparlament für eine rasche Umsetzung des
Work-Life-Balance-Maßnahmenpakets eingesetzt, inklusive einer
Neuauflage der Mutterschutzrichtlinie. Außerdem muss die
EU-Kommission wie von uns Grünen und einer Mehrheit des
Europaparlaments gefordert, endlich eine Neuauflage der 2016
ausgelaufenen Gleichstellungsstrategie vorlegen. Der türkisblaue
Ratsvorsitz nimmt das Thema Frauenrechte nicht ernst. Es kann nicht
sein, dass der Rüstungsindustrie Milliardenbeträge zugesagt werden,
während Frauenarmut weiter zunimmt“, erläutert Monika Vana,
Vizepräsidentin der Grünen Fraktion im Europaparlament.

Zurzeit gilt es besonders, der rechtskonservativen und
frauenfeindlichen Politik der türkis-blauen Koalition aktiv
entgegenzuwirken. „Wenn die Regierung Kurz in Sachen Frauenrechte den
Retourgang einlegt, dann muss das rot-grüne Wien jedenfalls einen
Gang für die Gleichstellung zwischen Frauen und Männer zulegen“,
erklärt Gemeinderätin Barbara Huemer, Frauensprecherin der Grünen
Wien.

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