ePrivacy-Alarm: Europa ist kurz davor das Steuer in der Digitalisierung abzugeben

Aktuelle Entwicklungen in Sachen ePrivacy-Verordnung erzeugen bei den österreichischen Digital-Unternehmen große Sorge.

Wien (OTS/LCG) – Laut aktuellen Informationen wurde der europäische
Rat unter österreichischem Vorsitz aufgrund von starkem Druck
einzelner Mitgliedsstaaten dazu verleitet, in Sachen ePrivacy unter
Umständen überhastete Entscheidungen zu treffen. Demzufolge könnte
beispielsweise die ePrivacy-Verordnung bereits Ende November 2018 in
den COREPER-Ausschuss (kurz AStV) übergeleitet werden. Dieser würde
entscheiden, ob in weiterer Folge ein Mandat für europäische
Trilog-Verhandlungen erteilt werden kann.

Die österreichische Bundesregierung hat bis dato in ihrer
aktuellen Rolle als Ratsvorsitzende einen großen Fortschritt in
Richtung fairem Interessensausgleich zwischen Datenschutz sowie
Sicherung der Innovationskraft des digitalen Binnenmarktes geleistet.
Diese österreichische Position wird durch die heimischen Unternehmen
mit voller Kraft unterstützt.

„Wird die ePrivacy-Verordnung ohne entsprechende
Sicherheitsmechanismen für die europäischen Unternehmen beschlossen,
wird die heimische Digitalbranche weiter massiv geschwächt und die
ohnehin übermächtige Konkurrenz aus Übersee gestärkt. Dies führt zu
einem Monopol der amerikanischen Unternehmen auf Internet-Inhalte und
Digitalwerbung. Die Gefahr von Fake-News und fehlender Transparenz
steigt im gleichen Atemzug“, stellt Alexandra Vetrovsky-Brychta,
Vizepräsidentin und Leiterin der Arbeitsgruppe Public Affairs des
interactive advertising bureau austria (iab austria), klar.

Zwtl.: Fairer Wettbewerb mit US-Digitalgiganten gefährdet

Die aktuellen, überhasteten Entwicklungen gefährden ein faires
„Level Playing Field“ für alle europäischen Digitalunternehmen mit
amerikanischen Digitalgiganten wie Facebook, Google, Amazon und Co.
Deshalb fordert die größte Interessensvertretung der heimischen
Digitalwirtschaft, die Verhandlungen auf Ratsebene weiterzuführen, um
zu einer sinnvollen Ausgestaltung der Verordnung vor Start eines
finalen Trilogs zu kommen.

Europa würde alleine dadurch rund 30 Prozent der für den Standort
wichtigen Budgets für Digitalwerbung an amerikanische Unternehmen
verlieren, wie eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts für
Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) belegt.

Das iab austria fordert daher eine Weiterführung der inhaltlichen
Diskussion zum fairen Interessensausgleich im Europäischen Rat und
eine Abkehr von überhasteten Entscheidungen.

„Wir stehen der österreichischen Bundesregierung mit Know-how und
Expertenwissen zur Verfügung, um in den letzten Wochen der
Ratspräsidentschaft weiterhin eine starke Rolle in Europa
einzunehmen“, schließt Vetrovsky-Brychta.

Zwtl.: Über das interactive advertising bureau austria (iab austria)

In der Österreich-Sektion des iab (interactive advertising bureau
– Verein zur Förderung der digitalen Wirtschaft) haben sich rund 170
führende Unternehmen der digitalen Wirtschaft organisiert. Sie setzen
Maßstäbe für die digitale Kommunikation, unterstützen die
werbetreibenden Unternehmen mit Expertise, sorgen für Transparenz und
fördern den Nachwuchs. Durch die Vielfalt der Mitglieder aus allen
Bereichen der digitalen Wirtschaft, ist der ganzheitliche Blick auf
die für die Branche relevanten Themen gewährleistet. Das iab austria
ist in ständigem Austausch mit Politik, Öffentlichkeit und anderen
Interessensgruppen. Weitere Informationen auf
[https://www.iab-austria.at] (https://www.iab-austria.at).

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Alexander Khaelss-Khaelssberg
Tel.: +43 664 8563001
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