Muchitsch zu Arbeitsruhegesetz: Wieder neuer Fall von erzwungener „Freiwilligkeit“ in großem Stil aufgetaucht

Firma mit 400 ArbeitnehmerInnen fordert Unterschriften für Wochenendarbeit-Blankovollmacht

Wien (OTS/SK) – In Salzburg ist ein neuerlicher Fall der
Pseudo-Freiwilligkeit in Sachen Arbeitszeit aufgetaucht. Konkret geht
es um das Arbeitsruhegesetz, das parallel zum Arbeitszeitgesetz
beschlossen wurde. Wie der Online-Standard berichtet, hat ein
Unternehmen mit 400 MitarbeiterInnen damit begonnen, mit seinen
MitarbeiterInnen Vereinbarungen zur Wochenend- und Feiertagsarbeit
abzuschließen – unter Vorwand der neuen Gesetzeslage. „De facto geht
es hier um einen Blankoscheck für Wochenendarbeit“, erklärt
SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch am Dienstag gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. „Wir werden uns dieses Fallbeispiel ganz konkret
anschauen und durchleuchten“, kündigt Muchitsch an. ****

Die Fälle häufen sich, die Ursache bleibe aber immer die gleiche.
„Die Regierung hat die Betriebsvereinbarungen und die Betriebsräte
bei der Arbeitszeit ausgehebelt und bei den Einzelvereinbarungen
halten sich viele Unternehmen nicht an das Gesetz. Im Gegenteil,
immer mehr Beschäftigte werden zu Blanko-Unterschriften von nicht
gesetzeskonformen Arbeitszeitvereinbarungen gezwungen. Wo der Schutz
der kollektiven Betriebsvereinbarung wegfällt, bleibt für viele aber
nur mehr die direkte Konfrontation. Das trauen sich viele
ArbeitnehmerInnen im aufrechten Arbeitsverhältnis verständlicherweise
aber nicht – aus Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren“, erklärt
Muchitsch.

Bei den vorliegenden Gesetzesnovellen zu Arbeitszeit und
Arbeitsruhe zeige sich in der Praxis, dass die Befürchtungen der SPÖ
sich leider bewahrheiten – „und zwar schneller und drastischer als
wir dachten“, sagt Muchitsch und ergänzt: „Retusche hilft da wenig.
Weg mit der neuen Arbeitszeitregelung und alles neu verhandeln ist
das Einzige, das Sinn macht.“(Schluss) up/mr

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