Oö. Volksblatt: „Zweites Jahrhundert“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 19. November 2018

Linz (OTS) – Es war der rote Faden in den Reden zur 100-Jahr-Feier
des Bundeslandes Oberösterreich beziehungsweise dem am 18. November
1918 vollzogenen Beitritt zur Republik Österreich: Dass es nämlich
unumgänglich sei, Geschichte nicht nur punktuell zu betrachten. Ziel
des Gedenkens sei es, „das Bewusstsein für die gesamte Zeitspanne
dieser 100 Jahre zu schärfen“, so LH Thomas Stelzer. Geschichte sei
Bestandteil unserer Identität, „wir alle haben Wurzeln und wir
sollten sie kennen“, betonte der Landeshauptmann. Ins Stammbuch
geschrieben gehört das insbesondere jenen, die Demokratie für
selbstverständlich halten. Aber, so Landtagspräsident Viktor Sigl:
„Demokratie muss von der Gesellschaft getragen werden“. Das bedeutet
nicht weniger als eine möglichst umfassende Teilhabe an den
Instrumentarien, weil, wie Sigl auch sagte, Demokratie „weit mehr“
sei „als das Abgeben eines Stimmzettels“, Demokratie sei „Dialog auf
Augenhöhe“.
Letzteres darf im politischen Diskurs nie verloren gehen.
Oberösterreich hat wenig Anlass, sich seiner politischen Kultur zu
schämen, das sprichwörtliche oberösterreichische Klima ist gelebte
politische Realität. Damit und mit der Bereitschaft, stets aufs Neue
die Lehren aus der Geschichte zu ziehen, kann man getrost ins zweite
Jahrhundert gehen.

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