
Auswirkungen nationaler Regulierungen auf die Kosten von Windenergieprojekten
Für ein funktionierendes Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz braucht es eine Auseinandersetzung mit dem regulatorischen Umfeld und dessen Gestaltung
Wien (OTS) – „Die Auswirkungen nationaler Regulierungen auf die
Kosten von Windenergieprojekten sind sehr bedeutend“, berichtet heute
Christian Redl von der Agora Energiewende im Rahmen einer
Studienpräsentation in Wien und ergänzt: „Durch diese Bedingungen
sind die Kosten in Österreich beinahe doppelt so hoch wie in
Deutschland.“ Allein die Netzkosten sind in Österreich so hoch wie in
keinem anderen untersuchten Land. „Die Netzkosten für Erzeuger
gehören abgeschafft und Ausschreibungen bei einem neuen Fördersystem
in Österreich vermieden“, bringt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG
Windkraft, seine Forderungen auf den Punkt.
Eine aktuelle Studie des deutschen Think Tank Agora Energiewende
befasst sich detailliert mit den Auswirkungen von nationaler Politik
und deren Rahmenbedingungen auf die Kosten von Windkraftprojekten.
Die Analyse bezieht sich auf jene Region des pentalateralen
Energieforums, das bereits heute schon in einem intensiven
Stromaustausch steht (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland,
Luxemburg, Niederlande und Schweiz). Der Einfluss der regulatorischen
Rahmenbedingungen ist sehr stark und mitunter stärker als der
Unterschied zwischen den Standortqualitäten von Windkraftprojekten in
den verschiedenen Ländern.
Österreich als Hochpreisland
Die Studie identifiziert vier besonders ausschlaggebende Parameter:
Planung bzw. Genehmigung, Netzkosten, Steuern und Finanzierung, wobei
die Kosten für Netzanschluss und -nutzung, sowie jene der
Finanzierung den größten Einfluss auf die Windenergieprojektkosten
haben. Bei den Netzkosten sticht Österreich aus dem Ländervergleich
besonders hervor. In keinem anderen Land sind diese Kosten so hoch
wie in Österreich. „Dies hat auch Folgen für den Wettbewerb am
Strommarkt. Durch die höheren Netzkosten sind österreichische
Erzeuger gegenüber jenen in Deutschland deutlich benachteiligt“,
erklärt Redl. Auch die Finanzierungskosten sind eine wesentliche
Einflussgröße bei Windkraftprojektkosten. Hier liegt Österreich
ebenfalls bei jenen Ländern, in denen diese sehr hoch sind. „Auch
wenn die Politik Finanzierungskosten nicht direkt beeinflussen kann,
so sind sie doch Ausdruck der Rahmenbedingungen in einem Land“,
erklärt Moidl und ergänzt: „Finanzierungskosten steigen durch
Unsicherheit im Fördersystem. 200 genehmigte Windräder, die jahrelang
ohne Garantie auf die Umsetzung warten, helfen nicht diese
Unsicherheit zu reduzieren.“ Die Windkraftprojektkosten sind aufgrund
der vorliegenden Rahmenbedingungen abseits der Förderung in
Österreich beinahe doppelt so hoch wie jene in Deutschland.
Andere europäische Länder sind keine sichere Blaupause
„Der starke Einfluss der nationalen Politik und Rahmenbedingungen auf
die Kosten von Windkraftprojekten zeigt aber eines sehr deutlich. Das
Übernehmen von Förderbedingungen aus anderen Ländern ist nicht so
einfach möglich, schon allein aufgrund der anderen Kontextbedingungen
in denen diese eingebettet sind“, so Moidl und merkt an, dass zum
Beispiel Ausschreibungen bis jetzt in keinem Land den Windkraftausbau
essentiell voranbringen konnten. „Es muss daher das Ziel sein,
Ausschreibungen bei Fördervergabe in Österreich zu vermeiden“,
fordert Moidl abschließend.
Weitere Informationen und den Studiendownload finden Sie in der
[Pressemappe] (https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1039566).
IG Windkraft Österreich
Martin Jaksch-Fliegenschnee
Mobil: 0660/20 50 755
m.fliegenschnee@igwindkraft.at
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