Holzkraftwerke sollen wesentlicher Teil der Stromwende bleiben

Köstinger stellt sich gegen Kohle- und Atomstrom und hinter die heimischen Holzkraftwerke

Wien (OTS) – Heute haben die Regierungsparteien einen Initiativantrag
zum Weiterbetrieb der Holzkraftwerke eingebracht. Mit der Zuweisung
an den Wirtschaftsausschuss ist ein weiterer wichtiger Schritt für
die Verlängerung der Tarifvergütung erfolgt, die ohne Verlängerung
für viele Anlagen in den nächsten Monaten auslaufen würde. Durch den
eingebrachten Antrag könnten das Gesetz und darauf basierende
Verordnungen mit 1.1.2019 in Kraft treten. „Mit dem aktuellen
Vorschlag bringt Frau Bundesministerin Köstinger rechtzeitig eine
Lösung für Holzkraftwerke. Damit rückt ein weiterer wichtiger
Meilenstein für die Erreichung der Energie- und Klimaziele in
greifbare Nähe. Nicht nur aus Gründen der Versorgungssicherheit,
sondern auch für die Bewältigung der aktuellen Windwurf- und
Käferschäden ist der Weiterbetrieb der Anlagen essentiell“, bedankt
sich ÖR Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen
Biomasse-Verbandes, bei Frau Bundesministerin Köstinger. Ein Blick
auf das aktuelle Stromaufkommen zeigt, wie stark Österreich auch im
Strombereich noch immer von fossilen Energieträgern und Stromimporten
abhängig sind. In den vergangenen Tagen lag deren Anteil meist über
50 Prozent. Über Stromimporte gelangen auch große Mengen an Kohle-
und Atomstrom in unsere Haushalte.

Zwtl.: Holzkraftwerke in Österreich

Holzkraftwerke verfügten bis 2017 über eine Engpassleistung von
rund 300 MW, die bis 2020 auf etwa 450 MW ausgebaut werden könnte.
Die etwa 130 Anlagen sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt und
meist in Industriestandorte oder Fernwärmenetze eingebunden. Durch
das sukzessive Auslaufen der Einspeisevergütung drohen laufend
Anlagen vom Netz zu gehen. Alleine 2019 würden Werke mit einer
Engpassleistung von annähernd 140 MW vom Tarifende betroffen sein.
Holzkraftwerke sind für die Wärmewende doppelt wirksam. Sie erzeugen
auch im Winter Strom, wenn Wasserkraft und Photovoltaik
witterungsbedingt weniger Energie bereitstellen können. Sie
verbessern damit nicht nur die Klimabilanz des Stromes, sondern
indirekt auch jene von strombasierten Heizsystemen. Durch die bei der
Stromproduktion anfallende Wärme reduzieren Holzkraftwerke zusätzlich
den noch immer dominierenden fossilen Energieeinsatz in der
Fernwärme. Die bei Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen)
umgesetzte Sektorkopplung schafft viele Synergien, die sich bei
Biomasse nicht nur auf den Wärme- und Stromsektor beschränken. In der
Forstwirtschaft ermöglicht sie die Verwertung von niederwertigen
Sortimenten, wie sie bei Windwürfen, Käferholz oder
Waldpflegemaßnahmen verstärkt anfallen und für die es bis vor wenigen
Jahren kaum Abnehmer gab.

Österreichischer Biomasse-Verband
Antonio Fuljetic-Kristan
+43 (0)1 533 07 97 – 31, 0660 855 6804
fuljetic@biomasseverband.at

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