Oö. Volksblatt: „SPÖ-Baustellen“ (von Markus EBRERT)

Ausgabe vom 23. November 2018

Linz (OTS) – In den vergangenen zwei Plenartagen des Nationalrates
hat die designierte SPÖ-Parteiobfrau Pamela Rendi-Wagner nicht
sonderlich viel dafür getan, sich medial zu präsentieren. Dass in
Bezug auf die Gunst in der Bevölkerung bei der Kern-Nachfolgerin noch
Luft nach oben besteht, zeigt der Vertrauensindex, in dem
Rendi-Wagner deutlich hinter ihrem Ex-Ministerkollegen Hans Peter
Doskozil und auch hinter NR-Präsidentin Doris Bures rangiert.
Wobei sie ab ihrer Wahl am Samstag beim Bundesparteitag in Wels
doppelt gefordert sein wird: Einerseits muss Rendi-Wagner die
innerparteilichen Baustellen sanieren — Stichwort Konflikt mit
Kärnten, Stichwort Skepsis ihr gegenüber im Burgenland und in Wien,
Stichwort Personal- (und Sexismus-) Probleme in Tirol, Stichwort
SPÖ-Standing in Oberösterreich, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Und andererseits muss Rendi-Wagner schnell klar machen, wofür die SPÖ
nun eigentlich steht. Sich so zu verdribbeln wie in der
Kopftuch-Frage wird sie sich nicht oft leisten können, und eine
akzeptable Pensionserhöhung durch statistische Haarspaltereien klein
reden zu lassen, ist auch kein Ruhmesblatt. Man wird am Samstag
sehen, auf welchen Plan die neue SPÖ-Chefin nun setzt, nachdem Kerns
Plan A die SPÖ in die Opposition geführt hat.

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