Strasser: Brauchen dringend Nachfolgetarife für Biomasseanlagen

Initiativantrag ist wichtiger Schritt zu klimafreundlicher Energieversorgung

Wien (OTS) – Auf Initiative von Bundesministerin Elisabeth Köstinger
wird heute vonseiten der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ ein
Initiativantrag für eine Nachfolgeregelung im Bereich Biomasseanlagen
ins Plenum des Nationalrates eingebracht. Er soll bereits kommende
Woche im zuständigen Ausschuss behandelt werden. Für den endgültigen
Beschluss der neuen Regelung ist im Parlament eine
Zweidrittelmehrheit erforderlich. „Ich hoffe auf eine breite
Unterstützung für diesen Antrag, weil er einen sehr wichtigen Schritt
in Richtung klimafreundliche Energieversorgung darstellt“, erklärte
heute Bauernbund-Präsident Georg Strasser. Er dankte in diesem
Zusammenhang Köstinger, die sich für die Rettung der Biomasseanlagen
besonders eingesetzt hatte.

„Die österreichische Klima- und Energiestrategie #mission2030 hat
sich wesentliche Ziele in der Erreichung und Etablierung eines
zugleich sicheren, nachhaltigen, innovativen und wettbewerbsfähigen
Energiesystems gesetzt. Um diese Ziele ökonomisch und ökologisch zu
ermöglichen, wird auch die hocheffiziente
Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie (KWK-Anlagen), vor allem auf Basis
von fester Biomasse, eine besondere Rolle spielen. Sie ist nicht nur
zur Aufrechterhaltung der Strom- und Wärmeversorgung, insbesondere in
Ballungsräumen, notwendig, sondern auch zur Systemstützung im
Stromnetzbereich“, gab Strasser zu bedenken. „Zur Zielerreichung ist
es dringend erforderlich, effiziente Bestandsanlagen weiter am Netz
zu halten“, so der Präsident.

Im Rahmen der „Kleinen Ökostromnovelle 2017“ wurden für die
Kontrahierung von Biogas-Nachfolgetarifverträgen zusätzliche Mittel
zur Verfügung gestellt. Für Biomasseanlagen wurde aber kein
Sonderkontingent für Nachfolgetarife geschaffen. „Aufgrund der
gesetzlich stark begrenzten Mittel ist nur für einen sehr geringen
Teil der Biomasseanlagen ein nahtloser Nachfolgetarif möglich. Dies
würde zur Stilllegung vieler Anlagen, speziell in den nächsten
Monaten, führen“, warnte Strasser. Um das zu verhindern und den
Fortbestand der festen Biomasse bestmöglich sicherzustellen, brauche
es daher dringend eine Übergangslösung, die mit dem heute
eingebrachten Antrag umgesetzt werden könnte.

Waldbauern erleiden hohe Wertverluste

Eine rasche Umsetzung einer Übergangsfinanzierung für
Holzkraftwerke sei aber auch zur Bewältigung der anfallenden
Holzmassen im Zuge der Borkenkäferkatastrophe notwendig, ergänzte
Bauernbund-Direktor Norbert Totschnig. „Die bei der Aufarbeitung
dieser Schäden anfallende Holz-Biomasse kann derzeit nicht mehr
schnell genug abgeholt und aus dem Wald abtransportiert werden, weil
mehrere Holzkraftwerke aufgrund der fehlenden Finanzierung im
Ökostromgesetz vom Netz genommen und man deren Betrieb eingestellt
hat. Die heimischen Waldbauern erleiden somit hohe Wertverluste,
dadurch gehen letztlich Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den
ländlichen Regionen verloren. Daher appelliere ich an alle
Parlamentsparteien, die Umsetzung einer raschen Übergangsfinanzierung
für Holzkraftwerke zu unterstützen“, so Strasser. (Schluss)

Bauernbund Österreich
Dir. Mag. Norbert Totschnig, MSc
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