
Fahne „Gegen Gewalt an Frauen“ vor dem NÖ Landhaus gehisst
Landesrätin Teschl-Hofmeister und Ursula Hein vom Verein „Frauen für Frauen“ informierten
St. Pölten (OTS/NLK) – Anlässlich der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt
an Frauen“, die vom 25. November bis 10. Dezember über die Bühne
geht, informierten Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und
Ursula Hein vom Verein „Frauen für Frauen“ heute bei einer
Pressekonferenz in St. Pölten über dieses Thema. Anschließend wurde
als öffentliches Zeichen die Fahne „Gegen Gewalt an Frauen“ vor dem
NÖ Landhaus gehisst.
„Gewalt gegen Frauen passiert immer wieder. Das eigene Zuhause ist in
diesem Zusammenhang oft der gefährlichste Platz für die Frauen und
für die Kinder“, sagte die Landesrätin. „Es ist für Kinder
traumatisierend, wenn sie Gewalt miterleben müssen. Jede fünfte Frau
ist Opfer von Gewalt, die zu 93 Prozent von Männern verübt wird“,
führte sie weiter aus. „Die Gewalt hat viele Gesichter, es geht um
physische Gewalt, es geht um psychische Gewalt und es geht um
sexualisierte Gewalt. In allen Fällen ist es besonders wichtig, dass
die Frauen rasche und unkomplizierte Hilfe bekommen“, so
Teschl-Hofmeister.
„Die Zahlen aus den Opferschutzeinrichtungen sind alarmierend. Heuer
wurden in Österreich schon 32 Morde bzw. Mordversuche an Frauen
gemeldet“, hielt sie fest. In diesem Zusammenhang stellte die
Landesrätin eine konkrete Forderung auf: „Es gibt keine offiziellen
Statistiken, die Zahlen kommen von den Opferschutzeinrichtungen“, so
Teschl-Hofmeister: „Eine genaue statistische Grundlage, eine genaue
Erhebung der Gewalttaten in Beziehungen, ist ganz wichtig. Wir müssen
ein genaues Zahlenmaterial zur Verfügung haben“, unterstrich sie.
„Bei der Verhütung und Bekämpfung dieser Straftaten muss man auch
verstärkt auf die Täterarbeit setzen. Es geht darum, durch die
Täterarbeit den Opferschutz zu verbessern. Das Muster der
Konfliktlösung muss gebrochen werden, und dafür brauchen auch die
Täter Hilfe. In Niederösterreich gibt es das Antigewaltprogramm der
Caritas St. Pölten, das in elf Beratungsstellen angeboten wird“, so
die Landesrätin. Zielgruppe seien jene Männer, die Gewalt ausgeübt
haben. „2018 sind in Niederösterreich insgesamt 25 Männer betreut und
beraten worden“, so die Landesrätin.
„Die Prävention muss uns ein besonderes Anliegen sein, das beginnt
schon in der Kinder- und Jugendarbeit. Die Fachstelle für
Gewaltprävention ist eine ganz wichtige Anlaufstelle in
Niederösterreich. Gewalt an Kindern und unter Kindern und
Jugendlichen ist eine besondere Herausforderung. Darüber hinaus haben
wir zehn Frauenberatungsstellen mit sieben Außenstellen, wir haben
sechs Frauenhäuser mit Wohnmöglichkeiten und vier
Gewaltschutzzentren“, so Teschl-Hofmeister.
Ursula Hein vom Frauenberatungs- und Bildungszentrum Hollabrunn
sagte: „Sehr viele Frauen schämen sich, wenn sie von Gewalt betroffen
sind.“ Die Frauen- und Mädchenberatungsstellen seien anonyme und
kostenlose Möglichkeiten, „wo man sich nicht schon vorab als
Gewaltbetroffene deklarieren muss.“
Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter
Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at.
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit
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