
Gewalt gegen Frauen: Frauenring fordert Sofortmaßnahmen von der Regierung
Alarmierende Zahlen zu Femiziden und Beziehungsgewalt in Österreich machen dringenden Handlungsbedarf deutlich
Wien (OTS) – 77 Morde bzw. Mordversuche an Frauen gab es in
Österreich allein im Jahr 2017. Fast zwei Drittel aller 42.079
Anzeigen wegen Tötung, Körperverletzung, sexueller Übergriffe und
Raub standen in Zusammenhang mit Beziehungstaten. „Das sind höchst
alarmierende Zahlen. Schluss mit Lippenbekenntnissen, wir brauchen
dringend umfassende Präventionsmaßnahmen, um Frauen zu schützen und
ihnen ein gewaltfreies Leben zu ermöglichen“, sagt Klaudia Frieben,
Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Mitgliedsorganisationen des ÖFR im Bereich Gewaltschutz weisen
seit Jahren auf notwendige Investitionen in Gewaltschutz und
Prävention hin: etwa den Ausbau opferschutzorientierter Täterarbeit,
Schulungen im Gesundheitsbereich, Bewusstseinskampagnen und die
finanzielle Absicherung von Opferschutzeinrichtungen.
Mit der Ratifizierung der Istanbulkonvention 2013 hat Österreich
sich außerdem dazu verpflichtet, Präventions- und Schutzmaßnahmen
auszubauen, um Frauen effektiv vor Gewalt zu schützen. „Die
Frauenministerin hat die drastischen Kürzungen bei den
Frauenorganisationen damit gerechtfertigt, den Fokus auf den
Gewaltschutz legen zu wollen. Davon ist bisher nichts zu sehen“, so
Klaudia Frieben.
Geplante Maßnahmen der Regierung wie die Abschaffung der
Notstandshilfe könnten Frauen sogar zusätzlich gefährden, da sie in
ihrer Existenzgrundlage bedroht sind und der Wiedereinstieg in den
Arbeitsmarkt erschwert wird. „Ein starkes Sozialsystem ist für Frauen
ganz besonders wichtig, es leistet ebenso wie eine engagierte
Gleichstellungspolitik einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention.
Die Regierung betreibt hier Politik gegen die Frauen“, so Frieben.
Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings
office@frauenring.at
Tel. 0664/6145800
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender