Gewerkschaft vida: Gewalt gegen Frauen am Arbeitsplatz weit verbreitet

vida-Vondrasek: „Mehr Präventionsarbeit und besserer gesetzlicher Schutz sind gefragt“

Wien (OTS) – „Gewalt im Job ist kein vereinzeltes Phänomen, sondern
ein sehr weit verbreitetes Problem. Jede/r Fünfte war laut einer
aktuellen Erhebung schon von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen.
Frauen, vor allem jüngere Frauen, sind besonders oft betroffen“, so
die stv. Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Elisabeth Vondrasek.
Anlässlich der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ erinnert sie
daran, dass „das Verdrängen oder Verharmlosen des Themas Gewalt am
Arbeitsplatz leider immer noch gang und gäbe ist. Es ist
erschreckend, wie viele ArbeitgeberInnen das Problem ignorieren. In
vielen Betrieben werden Gewalt und Mobbing nicht einmal als Thema
angesehen“.

Zahlreiche Gewaltformen

Die Palette von Gewalt am Arbeitsplatz reicht von verbaler Gewalt
über Ausgrenzung und Mobbing bis zur sexuellen Belästigung und zu
physischen Übergriffen. „Die von der Gewerkschaft vida vertretenen
Beschäftigten, und hier vor allem Frauen, in den Dienstleistungs- und
Verkehrsberufen in ihren unterschiedlichen und mitunter schnell
wechselnden Arbeitsumgebungen, sind besonders häufig von
Konfliktsituationen und somit von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen“,
erklärt Vondrasek.

Weitere Ursachen, die zu vermehrter Gewaltgefährdung führen:
Frauen arbeiten öfter in unteren Hierarchieebenen, in denen es
weniger Mitsprache gibt und Machtverhältnisse ausgenutzt werden.
Zudem kommt sexuelle Belästigung bei Frauen weit öfter vor als bei
Männern. Mobbing wird verstärkt gegenüber Frauen angewendet, die
aufgrund von Betreuungspflichten dem Betrieb nicht uneingeschränkt
zur Verfügung stehen.

vida hilft, Schweigen zu brechen

Es ist wichtig Gewalt und Mobbing aufzuzeigen und Betroffene zu
ermutigen, sich gegen Gewalt zu wehren, so Vondrasek: „vida bietet
bereits seit längerer Zeit betroffenen Gewerkschaftsmitgliedern im
Rahmen der Initiative ‚Tatort Arbeitsplatz. Gib der Gewalt im Job
keine Chance‘ Beratung und Unterstützung an. Außerdem fordern wir von
den Betrieben und dem Gesetzgeber weitere Schritte zur Bekämpfung der
Gewalt ein. Viel ist bereits geschehen, es gibt aber noch deutlich
Luft nach oben.“

Abschließend hält Vondrasek fest, dass „Unternehmen, die aus
Spargründen ständig personell unterbesetzt sind, auch in puncto
Gewaltprävention äußerst fahrlässig agieren. Oberste Priorität ist,
genügend Personal einzusetzen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um
der Gewalt am Arbeitsplatz vorzubeugen.“

Mehr Info: [www.tatortarbeitsplatz.at]
(http://www.tatortarbeitsplatz.at)

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Peter Leinfellner
Tel.: 01 53444 79-267 bzw. 0650 36 36 399
E-Mail: peter.leinfellner@vida.at
Internet: www.vida.at

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