
Gewerkschaft vida: Sicherheitsdienstleister brauchen verpflichtende Regeln
vida-Woditschka: „Sicherheitsdienstleistungsgesetz für Bewachungsbranche überfällig“
Wien (OTS) – „Der Ruf nach einem eigenen Sicherheitsteam im Parlament
nach der Sicherheitslücke greift viel zu kurz. Um die vielen groben
Mängel im Bewachungsgewerbe auszumerzen, braucht es endlich ein
Sicherheitsdienstleistungsgesetz“, fordert Ursula Woditschka,
Sekretärin des Fachbereichs Gebäudemanagement in der Gewerkschaft
vida. Dieses Sicherheitsdienstleistungsgesetz muss „klar regeln,
welche staatlichen Aufgaben überhaupt an private
Sicherheitsunternehmen und in welcher Form übergeben werden dürfen.
Es muss also eindeutig definiert sein, welche Aufgaben ausschließlich
von einer privaten Firma ausgeführt werden können, welche in
Zusammenarbeit mit der Exekutive und welche überhaupt nicht
ausgelagert werden dürfen“, so die vida-Gewerkschafterin.
Nur qualifizierte Kräfte gewährleisten besten Schutz
Woditschka verweist darauf, dass es – abseits des Parlaments –
auch andere sensible Bereiche gibt, für die es klare Regeln braucht:
„Etwa auf den Flughäfen. Dort gibt es zwar Ausbildungen, aber auch
die muss man genau unter die Lupe nehmen, ob das, was vor Ort getan
wird, zeitgemäß ist. Stichwort: Terrorgefahr.“ Auch bei
Massenveranstaltungen wie etwa bei Musikfestivals oder
Mega-Laufveranstaltungen sind gesetzliche Standards Fremdwörter: „Oft
sind Hunderte private Security-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter im
Einsatz. Im privaten Sicherheitsgewerbe gibt es jedoch weder eine
einheitliche Berufsausbildung noch eine Ausbildungsverpflichtung oder
Qualitätsstandards. Die Beschäftigten werden oft im Schnellverfahren
gecastet, bekommen eine Turbo-Einschulung und werden dann
eingesetzt“, kritisiert Woditschka. Qualifizierte Kräfte sind auch in
Spitälern gefragt, betont die vida-Gewerkschafterin: „Immer öfter
geht es darum, randalierende PatientInnen unter Kontrolle zu bringen.
Ohne entsprechende Ausbildung wird man das nicht bewältigen können.
Die PatientInnen machen das ja nicht, weil sie gewalttätig sind,
sondern krank.“
Billig gefährdet Sicherheit
„Ein Sicherheitsdienstleistungsgesetz sowohl zum Schutz der
Beschäftigten als auch derer, die sie beschützen sollen, ist längst
überfällig“, bekräftigt Woditschka. Die Sicherheit von Menschen darf
nicht mittels Auslagerungen an private Firmen dem Preisdiktat
geopfert werden, warnt sie. „Das ist ja auch im Parlament passiert.
Vor vielen Jahren hat man die Aufgaben von Beamten an private
Unternehmen ausgelagert. Die Billigpreispolitik hat sich jetzt, wie
man anhand der Sicherheitspanne sieht, gerächt. Jetzt hat man es
wieder eilig, einen Schritt zurückzugehen und wieder Beamte
einzusetzen“, schließt Woditschka.
Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Peter Leinfellner
Tel.: 01 53444 79-267 bzw. 0650 36 36 399
E-Mail: peter.leinfellner@vida.at
Internet: www.vida.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender