Moosbrugger: Holzkraftwerke zur Bewältigung der Klimakrise unentbehrlich

Biomasseanlagen verwerten Katastrophenholz und unterstützen Waldpflege

Wien (OTS) – „Der gestern von den Regierungsparteien im Nationalrat
eingebrachte Initiativantrag zum Weiterbetrieb der Holzkraftwerke ist
ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der Klimakrise. Die Bemühungen
von Bundesministerin Elisabeth Köstinger zur konkreten Umsetzung der
Klima- und Energiestrategie #mission 2030 und zur Erreichung des
Ökostromzieles von 100% haben unsere volle Unterstützung. Es geht um
nicht weniger als 600.000 Haushalte, die von den betroffenen
Kraftwerken mit erneuerbarem Strom versorgt werden können.
Gleichzeitig besteht die Chance, durch die erzeugte Wärme 4,5 Mio. l
Heizöl einzusparen“, betont der Präsident der Landwirtschaftskammer
Österreich, Josef Moosbrugger.

5 Mio. fm Borkenkäferholz müssen verwertet werden

„Die heimischen Waldbesitzer haben heuer mit voller Wucht die
Auswirkungen der Klimaverschlechterung zu spüren bekommen.
Borkenkäfer haben wegen der anhaltenden Dürre im Sommerhalbjahr ganze
Waldbestände vernichtet und 5 Mio. fm Schadholz verursacht.
Zusätzlich hat der Sturmschlag im Herbst weitere enorme
Schadholzmengen in Kärnten, Osttirol und Südtirol bewirkt, die
dringend aufgearbeitet werden müssen“, gibt Moosbrugger zu bedenken.

„Die Abschaltung voll funktionsfähiger Holzkraftwerke wegen
mangelhafter gesetzlicher Rahmenbedingungen wäre in der gegebenen
Situation ein ökonomischer und ökologischer Irrsinn. Es ist daher von
entscheidender Bedeutung, dass die rasche Reparatur des
Gesetzesrahmens im Parlament mit breiter Unterstützung aller Parteien
gelingt. Schließlich herrscht auch ein breiter Konsens in der
Bevölkerung, dass wir in Österreich nicht von Atomstrom- und
Kohlestromimporten aus unseren Nachbarländern abhängig sein wollen,
sondern unsere erneuerbare Energieerzeugung im Inland stärken und
ausbauen wollen“, unterstreicht der LK-Präsident. „Klimaschutz darf
kein Lippenbekenntnis bleiben. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden
die kommenden Generationen – wie unzählige Studien zeigen – mit
enormen Problemen und Reparaturkosten zu kämpfen haben“

Errichtung neuer Anlagen käme wesentlich teurer

„Aus ökonomischer Sicht wäre es widersinnig, die bestehenden
Holzkraftwerke abzuschalten. Um das 100%-Ökostromziel in Österreich
erreichen zu können, brauchen wir alle erneuerbaren Technologien, die
zur Verfügung stehen. Insbesondere rohstoffgetriebene
Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die auch in Winternächten bei
klirrender Kälte sicheren Strom und Wärme in der Region liefern, sind
unverzichtbar. Es wäre wesentlich teurer, neue Anlagen zu errichten,
als die voll funktionsfähigen Holzkraftwerke weiter zu betreiben“,
warnt Moosbrugger.

„Durch die derzeit steigenden Strommarktpreise sinken darüber
hinaus generell die notwendigen Förderbeiträge für das Ökostromregime
im kommenden Jahr. Die dringende Nachfolgetariflösung für
Holzkraftwerke wird daher zu keiner Belastung für die
Stromkonsumenten führen. Ich erwarte mir daher eine breite Zustimmung
im Parlament für die Übergangslösung zum Weiterbetrieb der
Holzkraftwerke. Aus all den genannten Gründen müsste – wie bei der
Biogaslösung – auch bei den Holzkraftwerken die Zustimmung aller
Parteien eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, so
Moosbrugger. (Schluss)

Landwirtschaftskammer Österreich
Dr. Josef Siffert
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