
Nationalrat diskutierte FTI-Bericht – SPÖ plädiert für Stärkung der Grundlagenforschung und ganzheitliche Digitalisierungsstrategie
Wien (OTS/SK) – Die SPÖ-Abgeordnete Klaudia Friedl sieht Forschung
und Entwicklung in Österreich auf einem guten Weg, in der
Nationalratsdebatte über den FTI-Bericht am Donnerstag lobt sie die
Zusammenarbeit von Unternehmen, außeruniversitärer Forschung und
Universitäten. Zugleich fordert sie aber, dass Österreich viel
stärker in die Grundlagenforschung investieren muss.
SPÖ-Technologiesprecher Philip Kucher fordert von der Bundesregierung
eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie von der Bildung bis zur
Wirtschaftsförderung und dem Sozialsystem ein. Dazu braucht es
Ausbildung, Weiterbildung, die Aktion 20.000 – also genau das, was
die Regierung gekürzt und gestrichen hat. ****
Der Forschungs- und Technologiebericht zeigt sehr gute Ergebnisse für
die monetäre Seite. In Österreich fließen 3,19 Prozent der
Wirtschaftsleistung in Forschung und Entwicklung, nur Schweden
investiert in Europa noch mehr. Der hohe finanzielle Input schlägt
aber noch nicht ganz auf das EU-Innovationsranking durch. Hier wird
Österreich zwar starke Innovationsleistung bescheinigt, aber für die
Gruppe der Innovation Leader reicht es noch nicht.
Klaudia Friedl plädiert dafür, „die Grundlagenforschung massiv zu
stärken“. Sie sieht hier die Schweiz als nachahmenswert, die sehr
viel mehr als Österreich in die Grundlagenforschung investiert. Und:
Man müsse „an der Basis beginnen“ – nämlich früh die Begeisterung der
Kinder für Naturwissenschaften und Technik fördern. Mit
rückschrittlichen Methoden wie verpflichtenden Schulnoten für die
Volksschüler und den „unsäglichen Klassenwiederholungen“ werde man da
aber nicht weit kommen.
Auch Philip Kucher hält die Rahmenbedingungen für die
Grundlagenforschung für stark ausbaufähig. „Da muss man mehr machen.
Junge Forscherinnen und Forscher müssen in Österreich die besten
Chancen haben.“ Mehr Grundlagenforschung sei „eine Frage des
Willens“, sagt Kucher. „Wir haben jetzt Hochkonjunktur. Wenn man es
jetzt nicht macht, sagt das nur, dass man es nicht will.“
Freilich sieht Kucher in der Regierung keinen Hinweis, dass sie die
Herausforderung richtig verstanden hat. Die angewandte Forschung
werde wie in den Jahren davor gut betreut, aber darüber hinaus sieht
Kucher nur Stückwerk und eben keine gemeinsame Strategie.
Die Regierung kapriziere sich auf Ziffernnoten in den Volksschulen,
bestraft arbeitende Studierende mit Studiengebühren, führt
Zugangsbeschränkungen für immer mehr Studienfächer ein, streicht die
Unterstützung für Start-ups und reduziert die Forschungsförderung für
KMUs – all das zeigt für Kucher, dass „sie von einer ganzheitlichen
Strategie meilenweit entfernt ist“. (Schluss) mb/wf/mp
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