
ÖGB-Katzian: Inakzeptable Einschüchterungsversuche der Arbeitgeber bei den Eisenbahnen
BetriebsrätInnen, Gewerkschaften und ÖGB entscheiden selbst über Aktionen und Streik
Wien (OTS) – „Der Beschluss, wegen der stockenden
Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten bei Eisenbahnen
einen Warnstreik zu beginnen, wurde alles andere als leichtfertig
gefasst. Das Angebot der Arbeitgeber in der bereits achten
Verhandlungsrunde ist inakzeptabel, die Geduld der Beschäftigten
endenwollend. Es ist ungerecht, dass die Arbeitgeber ihre Leistung
nicht ausreichend honorieren wollen. Es ist legitim, dass die
Beschäftigten jetzt mit einem Warnstreik auf ihre Situation
aufmerksam machen. Absolut zu verurteilen sind hingegen die jetzt
bekannt gewordenen Einschüchterungsversuche einzelner Arbeitgeber“,
erklärt ÖGB-Präident Wolfgang Katzian.
„Wir sind als Gewerkschaften und als ÖGB besonders hellhörig, wenn
hart erkämpfte demokratische Errungnschaften wie das Streikrecht in
Frage gestellt werden“, so Katzian weiter. Streiks sind durch die
österreichische Verfassung und die Menschenrechtskonvention
abgesichert. „Daher darf auch niemand, der an einem Arbeitskampf
teilnimmt, deswegen benachteiligt werden. Es entbehrt nicht nur jeder
rechtlichen Grundlage, wenn Unternehmen in Schreiben, die auch noch
als Information bezeichnet werden, dazu aufrufen, dass sich
Beschäftigte melden müssen, die am Streik teilnehmen. Das sind
Einschüchterungsversuche, von denen sich die Beschäftigten nicht
beirren lassen und die sicher nicht zur Entspannung der verfahrenen
Situation beitragen werden“, kommentiert Katzian. Und an die Adresse
des Vorstands der Westbahn, der in einem Mail an die Beschäftigten
mitteilte, dass in seinem Unternehmen nicht gestreikt wird :
„BetriebsrätInnen, Gewerkschaften und ÖGB entscheiden selbst über
Aktionen und Streik. Wir brauchen weder Haltungsnoten noch Zurufe von
den Arbeitgebern.“
„Ob es den Arbeitgebern passt oder nicht: die Arbeitsniederlegung
bleibt auch in Zukunft dann auf der gewerkschaftlichen Agenda, wenn
die Balance zwischen der wirtschaftlichen Situation und den Einkommen
der Beschäftigten am Verhandlungstisch nicht mehr erreicht werden
kann“, so der ÖGB-Präsident abschließend.
Litsa Kalaitzis
Pressesprecherin des ÖGB-Präsidenten
Tel. 0676 / 817 111 553
litsa.kalaitzis@oegb.at
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