Warnstreik: Einschüchterung der Belegschaft wird zur Methode

Nach ÖBB setzt nun auch Westbahn Mitarbeiter massiv unter Druck

Wien (OTS) – „Warnstreik – NEIN Danke – WIR STREIKEN NICHT ALS
WESTbahn“ lautet der Betreff einer der Gewerkschaft vida vorliegenden
E-Mail des Westbahn-Vorstands an alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Grund dafür ist der gestrige Aufruf des
Westbahn-Betriebsrats zur Teilnahme am Montag stattfindenden
Warnstreik. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter wird
ausdrücklich aufgefordert, nicht am Streik teilzunehmen oder eine
Streikbeteiligung exakt zu melden. Auch am Betriebsrat lässt der
Westbahn-Chef kein gutes Haar.

Er sei bestürzt und persönlich restlos enttäuscht, leitet Erich
Forster, CEO der Westbahn, seine E-Mail an die Belegschaft ein. Die
Vorgangsweise des Betriebsrats sei völlig überraschend und ohne
Vorabstimmung mit dem Management geschehen. Für den Westbahn-Chef ist
aber ohnehin egal, was die Personalvertretung sagt: Wichtig sei nur
„WIR als WESTbahn STREIKEN NICHT“.

Das Westbahn-Management wolle „selbstverständlich exakt wissen,
wer streiken wird“ und bezieht sich in dem Schreiben wörtlich auf die
gestern bekannt gewordene Anweisung an die ÖBB-Führungskräfte: „Wie
die ÖBB werden wir daher von jeder Mitarbeiterin und jedem
Mitarbeiter genau schriftlich wissen müssen, ob eine
Streikbeteiligung erfolgen wird.“ Forster ist sich außerdem nicht zu
schade, der Belegschaft mit dem Entgelteinbehalt für den
Streikzeitraum zu drohen.

Dieser zweite Fall eines beispiellosen Einschüchterungsversuchs
zeigt, dass es sich hierbei wie bei der Empfehlung einer freiwilligen
Lohnerhöhung wohl um eine abgesprochene Aktion in der
Eisenbahnwirtschaft handelt, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von ihrem Recht auf Streik abzuhalten und einen Keil zwischen
Belegschaft und Betriebsräte zu treiben.

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Mag.(FH) Yvonne Heuber
Tel.: 0664 / 614 57 51
E-Mail: yvonne.heuber@vida.at
Internet: www.vida.at

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