
GEHEN UNSERE PENSIONEN DEN BACH RUNTER?
Bei der 2ten Säule stehen wieder radikale Pensionskürzungen bevor. Ist die 1te Säule (ASVG) aber wenigstens sicher?
Wien (OTS) – Während sich viele Experten einig sind, dass zur
Absicherung der Zukunft unserer Kinder u. Kindeskinder baldigst eine
Reform des ASVG-Systems notwendig ist, ist die Politik (und zwar
inklusive Opposition!) offenbar nicht willens, dieses heiße Eisen
anzugreifen. Nur nicht dran rühren, gerade mal stillschweigend
tolerieren, dass nicht einmal die Valorisierungen der ASVG-Pensionen
die wahren Kaufkraftverluste abdecken.
Umso wichtiger wäre eine stabile 2te Säule
(Pensionskassensystem, Betriebliche Kollektivversicherung) als
Ergänzung zur Absicherung des Lebensabends einer großen Zahl der
österreichischen Pensionisten.
Faktum ist aber, dass das Pensionskassensystem – wie von uns
wiederholt aufgezeigt und ausreichend mit Zahlen untermauert – in
keiner Weise diesen Anforderungen gerecht wird.
Die überwiegende Mehrheit der PK-Pensionisten musste seit dem Jahr
2000 immer wieder gravierende Kürzungen der nominellen Pension
hinnehmen. Tatsache ist, dass viele PK-Pensionisten heute nicht
einmal mehr die Hälfte der Ihnen zugesagten nominellen Pension
erhalten, Inflationsabgeltung ist bei diesem Pensionsmodell ohnehin
zur Utopie verkommen.
Die aktuelle Performance der Pensionskassen beweist es: für 2019
drohen wieder Pensionskürzungen von bis zu 10%, u.U. auch mehr. Daran
kann die schon länger laufende mediale Kampagne des Fachverbandes der
Pensionskassen und die damit verbundene pausenlose, von diversen
„Experten“ unterstützte, Schönfärberei der Situation nichts ändern.
Der am häufigsten verwendete „Stehsatz des Fachverbandes“,
nämlich “…das langjährige durchschnittliche Jahresergebnis der
Pensionskassen über 27 Jahre liegt bei plus 5,55 Prozent pro Jahr“-
dient ausschließlich der Vermarktung des angeblichen
Veranlagungserfolges ohne Realitätsbezug und der Verschleierung der
Tatsache, dass das derzeitige PK-System absolut ungeeignet ist und
die primäre Forderung nach einer wertbeständigen Altersvorsorge
gravierend verfehlt. Jahrzehntelanges Ansparen ohne eine verbindliche
Zusage über die Pensionshöhe ist sicher kein wirksames Instrument
gegen die Altersarmut!
Wahr ist vielmehr: in den Verträgen, die mit den Dienstgebern
abgeschlossen wurden, sind jährliche Nettozuwächse bis zu 8% als
Voraussetzung für stabile Pensionen mit Inflationsberücksichtigung
versprochen und vereinbart. Die Pensionskassen verfehlen hier
beharrlich abgeschlossene Vertragsparameter und versuchen, das auch
noch als Erfolg zu verkaufen. Selbst wenn man den statistisch absolut
falschen, weil ungewichteten Wert von 5,55% durch 27 Jahre als
richtig annimmt, bedeutet das allein bei einer durchschnittlichen
Inflation von 2% bereits 54% Kaufkraft- und damit Pensionsverlust.
Die Politik hat gegenüber diesem Problem beharrlich die Augen
verschlossen. Vorhaben in Regierungsprogrammen wurden und werden
nicht umgesetzt und sind so nicht einmal das Papier wert, auf dem sie
geschrieben wurden. Es ist also hoch an der Zeit, die wesentlichen
Schwächen des Systems zu beseitigen und endlich für eine stabile 2te
Säule des österreichischen Pensionssystems zu sorgen und damit die
Gefahr der Altersarmut für dzt. bis zu 1 Million Betroffener zu
verhindern.
Günter Braun
Pressesprecher des Pekabe – Schutzverband der Pensionskassenberechtigten
Mailto: pressesprecher@pekabe.at
Tel. 0699 – 111 58 699
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