
Oö. Volksblatt: „Politische Revanche“ (von Christoph STEINER)
Ausgabe vom 27. November 2018
Linz (OTS) – Einen heißen Herbst hatte der ÖGB angesichts des neuen
Arbeitszeitgesetzes angekündigt – und diese politische Agenda der
vorgelagerten Opposition wird nun auf dem Rücken der Bahnfahrer auch
rigoros umgesetzt. Dass es der Gewerkschaft vordergründig um das Wohl
der Arbeitnehmer geht, darf angesichts der starren Haltung in den
Verhandlungen und der Inszenierung der Gewerkschaftsspitze bezweifelt
werden. Vielmehr geht es um die politische Retourkutsche für den
Zwölf-Stunden-Tag. Unter einer Regierung mit SPÖ-Beteiligung wären
die Ansprüche der Gewerkschaftsführung wohl kaum so hochgeschraubt
worden, da gab man sich in der Vergangenheit schon sehr bald in den
Verhandlungen handzahm. Die KV-Verhandlungen – eines der Kernelemente
der Sozialpartnerschaft – für einen innenpolitischen Schlagabtausch
zu nutzen, ist höchst unseriös. Wie es funktioniert, sah man bei den
Beamten, bei denen man nach harten Verhandlungen auf Augenhöhe doch
relativ rasch zu einem respektablem Ergebnis gekommen ist. Bei den
Eisenbahnern geht es auch um die persönliche Inszenierung und
Profilierung von Gewerkschaftsverhandler Roman Hebenstreit. Dass sich
hierfür die Mitarbeiter der Bahn politisch instrumentalisieren lassen
müssen, ist einfach schlechter Stil.
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