
2017 brachte weiteren Schritt in die Energiesackgasse
Steigender Energieverbrauch und zunehmende Importabhängigkeit sind ein klarer Arbeitsauftrag für einen ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien
Wien (OTS) – Mit der heute durch die Statistik Austria
veröffentlichten Energiebilanz Österreichs für das Jahr 2017 wurde
der Weg in die Energiesackgasse erneut dokumentiert. Der
Endenergieverbrauch Österreichs war im vergangenen Jahr auf einem
absoluten Höchststand. Gleichzeitig stieg Österreichs Abhängigkeit
von Energieimporten um 5% auf knapp 70%, getrieben vor allem durch
Erdgasimporte und den gestiegenen Einsatz von Kohle. „Die hohe
Abhängigkeit Österreichs von fossilen Energien, gepaart mit dem
steigenden Energieverbrauch offenbart die derzeitigen Schwächen der
österreichischen Energieversorgung,“ so Peter Püspök, Präsident
Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). „Diese beklagenswerte
Entwicklung muss für die Bundesregierung ein klarer Auftrag und eine
enorme Chance für die Umsetzung ihrer Energie- und Klimaziele sein.
Nur eine ambitionierte Klima- und Energiepolitik kann uns aus der
Sackgasse herausführen. Der schrittweise Ersatz von Energieimporten
von jährlich mehr als 10 Milliarden Euro bietet große Chancen für
Investitionen in Jobs und heimische Wertschöpfung.“
Die vorliegenden Rohdaten, die heute von der Statistik Austria
veröffentlicht wurden, zeigen einen deutlichen Anstieg des
Energieverbrauchs auf ein Allzeithoch von über 1.129 Petajoule. Damit
entfernt sich Österreich massiv vom gesetzlich festgelegten Ziel von
1.050 Petajoule bis 2020. Den geringsten Anstieg zur Deckung dieses
Verbrauchs verzeichneten die Erneuerbaren mit einem Zuwachs von nur
0,3% im Vergleich zum Jahr 2016. Der stärkste Anstieg zeigt sich bei
der Nutzung von fossilem Gas und Kohle. Auch der Anstieg des
Erdölverbrauchs lag sechsmal höher als der bei den erneuerbaren
Energien. „Heuer hat uns die Klimakrise ein deutliches Signal
geschickt, wir sollten es ernst nehmen und mit konkreten Maßnahmen
schnell das Ruder herumreißen, um aus dieser Sackgasse
herauszukommen. Darüber hinaus ist gerade in Zeiten wie diesen die
Abhängigkeit von unsicheren Ländern wie Saudi Arabien oder Russland,
die international unter Beschuss stehen, kein nachhaltiges Konzept
für die Versorgungssicherheit.“
Im Zuge der Erstellung eines nationalen Energie- und Klimaplanes
und des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes besteht nun die Möglichkeit, die
derzeitigen Entwicklungen zu korrigieren. „Die aktuelle Regierung hat
es in der Hand, Maßnahmen zu setzen, um Österreich auf den dringend
notwendigen Klimaschutzkurs zu bringen,“ so Püspök. „Wir nehmen an,
dass wir einen Anteil von mindestens 60% erneuerbaren Energien bis
2030 brauchen, um unseren Anteil an den globalen
Klimaschutzambitionen zu erfüllen. Wir werden am 6. Dezember unseren
Entwurf für einen nationalen Energie- und Klimaplan präsentieren.“
Ausgangsbasis dafür ist nicht nur das verfügbare CO2-Emissionsbudget.
Besonders wichtig ist die Notwendigkeit einer nachhaltigen
Veränderung der österreichischen Volkswirtschaft, um bis 2030 und
darüber hinaus sichere Arbeitsplätze, moderne Unternehmen und ein
lebenswertes Österreich genießen zu können.
[Link zur Veranstaltung] (https://www.ots.at/redirect/erneuerbare)
Erneuerbare Energie Österreich
Florian Maringer
Geschäftsführer
+43 660 402 6001
florian.maringer@erneuerbare-energie.at
www.erneuerbare-energie.at
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