Erfolg des ersten österreichischen Social Impact Bond: PERSPEKTIVE:ARBEIT wird in den Regelbetrieb übergeführt

Wien (OTS) – BMASGK – Das Sozialministerium hat den 1.
Österreichischen Social Impact Bond „PERSPEKTIVE:ARBEIT“ in
Oberösterreich als Pilotprojekt initiiert. In dieses innovative
Instrument haben die ERSTE Stiftung, die Familie Scheuch
Privatstiftung, die HIL-Foundation, die Schweighofer Privatstiftung
und die Juvat gGmbH investiert. ****

Damit wurde ein flächendeckendes Angebot zur Vermittlung von
gewaltbetroffenen Frauen in den ersten Arbeitsmarkt geschaffen.
Unterstützung fanden nicht nur Frauen, sondern auch die von der
Gewalt mitbetroffenen Kinder. Für Sozialminsterin Mag. Beate
Hartinger-Klein steht fest: „Eine gewaltfreie Umgebung und ein
existenzsicherndes Einkommen der Mütter sind die besten
Voraussetzungen dafür, die Gewaltspirale auch für die Kinder zu
durchbrechen und ihnen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen.“ Denn
auch Folgekosten, die durch eine NEET-Betroffenheit (not in
education, employment or training) bei den Kindern und Jugendlichen
entstanden wären, können so präventiv verhindert werden. Die
erfolgreiche Integration der Mütter in den ersten Arbeitsmarkt
vermindert das Risiko für die Familie, dauerhaft von Sozialleistungen
abhängig zu werden.

Zwtl.: Social Impact Bond – so funktioniert‘s

Ein Social Impact Bond (SIB) ist ein innovatives,
erfolgsbasiertes Finanzierungsinstrument. Die Öffentliche Hand legt
inhaltliche und finanzielle Rahmenbedingungen sowie Zielgruppe und
zentrale Erfolgskriterien fest. Stiftungen und private Investoren
übernehmen vorab die Finanzierung des Projektes und tragen auch das
volle Ausfallsrisiko: Nur wenn die vorgegebenen Ziele erreicht
werden, bekommen sie das eingesetzte Kapital inklusive eines
Inflationsausgleiches von der Öffentlichen Hand zurück. Für die
Erfolgsprüfung ist eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
verantwortlich.

Damit sind SIBs sehr gute Beispiele für die konsequente
Integration von Zielen und deren Überprüfung anhand von Kennzahlen in
der Bereitstellung sozialer Dienstleistungen durch die Öffentliche
Hand. Ein weiterer Vorteil: Sie fördern eine enge,
sektorenübergreifende Zusammenarbeit, schaffen Transparenz und zeigen
deutlich, welche Projekte im sozialen Bereich wirken. Mit dieser
innovativen Zusammenarbeit von Öffentlicher Hand, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft werden Maßnahmen gesetzt, die Lücken in der
Betreuung von besonders gefährdeten Personengruppen schließen. Ein
SIB erlaubt es der Öffentlichen Hand, Präventionsmaßnahmen und neue
Projekte zu erproben und wenn die gewünschte Wirkung tatsächlich
eintritt, zu übernehmen und auszurollen.

Zwtl.: Sozialministerin Mag. Hartinger-Klein stellt Weiterführung
der erfolgreichen Maßnahmen sicher

Nach drei Jahren Laufzeit ist das Pilotprojekt mit 31.
August 2018 zu Ende gegangen. Auch wenn das vorgegebene Ziel von
Vermittlung der gewaltbetroffenen Frauen in eine Beschäftigung mit
einem Jahresbruttogehalt von mindestens 19.500 Euro ganz knapp
verfehlt wurde und so die Kosten ausschließlich von den Stiftungen
getragen werden, sind die Erfolge beachtlich: 311 Frauen und 430
Kinder haben von diesem Angebot profitiert und wurden auf dem Weg in
eine sichere Zukunft unterstützt. Mehr als 180 Frauen fanden am
ersten Arbeitsmarkt Beschäftigung und rund 30 haben mit Ausbildungen
und Qualifizierungen den Grundstein für ihre berufliche Integration
gelegt.

Bundesministerin Mag. Hartinger-Klein ist von der Wirksamkeit
der Maßnahmen überzeugt: „PERSPEKTIVE:ARBEIT hat gezeigt, wie die
Treffsicherheit von beruflichen Integrationsmaßnahmen verbessert
werden kann, indem Ressourcen im Sinne einer personalisierten
Arbeitsmarktpolitik zielgerichtet und effizient für die betroffenen
Frauen eingesetzt werden,“ so die Sozialministerin.

Nun gilt es, die erfolgreichen Maßnahmen gemeinsam mit dem AMS
in den Regelbetrieb überzuführen. Dazu stellt die Sozialministerin
die Mittel für ein Jahr zur Verfügung, um das Programm weiterzuführen
und ab 2020 in den Regelbetrieb des AMS Oberösterreich übernehmen zu
können.

Mit PERSPEKTIVE:ARBEIT werden somit weiterhin gewaltbetroffene
Frauen in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Eigenständigkeit
unterstützt, damit sie auch ihren Kindern eine NEET-Karriere ersparen
und eine gesicherte Zukunft ermöglichen können. (Schluss)

Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Axel Ganster, MAS
Pressesprecher von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein
+43 (1) 71100-86 2456
pressesprecher@sozialministerium.at
www.sozialministerium.at
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