Sexualkundeunterricht: Wertevermittlung ohne Bewertung

Astrid Ebenberger, Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes, kritisiert einmal mehr den aktuell gültigen Sexualkundeerlass

Wien (OTS) – Kritisch verfolgt Astrid Ebenberger, Vizepräsidentin des
Katholischen Familienverbandes, die derzeit stattfindende Diskussion
zum Sexualkundeunterricht in den Schulen und kritisiert einmal mehr
die fehlende Werteorientierung im aktuellen Sexualkundeerlass. „Dabei
wäre gerade bei einem so sensiblen Thema Wertevermittlung ohne
Bewertung gefragt. Der aktuelle Sexualkundeerlass wurde 2015 unter
der Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek verabschiedet“ so
Ebenberger. Schon damals hat der Katholische Familienverband darauf
hingewiesen, dass Worte wie „Liebe“ oder „Familie“ im gesamten Erlass
fehlen. „Verantwortlichkeit verkommt in dem Erlass zur Beliebigkeit“,
sagt Ebenberger. Zudem wird zu wenig auf die Rolle der Eltern
eingegangen: „Dabei sind die Eltern die ersten und zentralen
Ansprechpartner in Sachen Sexualaufklärung. Sie kennen ihre Kinder
und deren Bedürfnisse am besten.“

Für Ebenberger ist es daher fraglich, ob für eine derzeit laufende
Prüfung der Angebote von außerschulischen Vereinen der aktuelle
Erlass als Maßstab gelten sollte: „Über das gesamte Thema muss noch
einmal diskutiert werden, eine Weiterentwicklung des seit 2015
geltenden Erlasses muss geprüft werden“, so Ebenberger. Für sie ist
es zentral, dass der in den Schulen angebotene Sexualkundeunterricht
wertorientiert, wertschätzend und mit Rücksicht auf die
unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen abgehalten
wird: „Jugendliche müssen begleitet und bestärkt werden, wenn es
darum geht ihre eigene sexuelle Orientierung zu finden und zu
akzeptieren“, ist sie überzeugt. Die Vizepräsidentin des Katholischen
Familienverbandes appelliert daher an alle Organisationen, die
derzeit Workshops anbieten: „Im Mittelpunkt muss das Kindeswohl und
nicht die Ideologie stehen.“ Damit sich auch Eltern ein Bild von der
Organisation bzw. des Vereines machen können, fordert Ebenberger
volle Transparenz und Offenlegung der Finanzierung sowie der
Weltanschauung des Anbieters.

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