„16 Tage gegen Gewalt“ – Jede fünfte Frau und jedes Dritte Kind in Österreich Opfer von Gewalt

PsychologInnen fordern sofortigen Schulterschluss aller Gesundheitsberufe, StakeholderInnen und NGOs

Wien (OTS) – „Es ist alarmierend und inakzeptabel, dass noch immer so
viele Frauen und Kinder in Österreich Opfer von körperlicher und/oder
sexualisierter Gewalt werden und ein Ende leider nicht abzusehen
ist“, erklärt die Präsidentin des [Berufsverbandes Österreichischer
Psychologinnen und Psychologen (BÖP)] (http://www.boep.or.at), a.o.
Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, anlässlich der
internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, die zwischen dem 25.
November und dem 10. Dezember weltweit zum Thema sensibilisiert.

Befragungen zeigen: Jeder fünften Frau in Österreich wurde seit
ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt zugefügt.
Bei Kindern und Jugendlichen geben 30% der Mädchen und sogar 40% der
Burschen an, subjektiv Gewalt erlebt zu haben.

„Gewalt gegen Frauen und Kinder ist als ein Problem zu verstehen,
das uns alle als Gesellschaft angeht“, so die BÖP-Präsidentin.
Tausende PsychologInnen versuchen in Österreich daher Betroffenen bei
der Bewältigung von Gewalterlebnissen zu helfen.

„In den Frauengesundheitszentren helfen wir Frauen, sich aus
‚Gewaltbeziehungen‘ zu befreien, um ein selbstbestimmtes Leben führen
zu können – unsere Psychologinnen unterstützen sie dabei, oft
langjährige Traumata zu bewältigen“, erklärt beispielsweise Mag.a
Hilde Wolf, Vize-Präsidentin des BÖP und Leiterin des
Frauengesundheitszentrums FEM Süd.

„Wir wissen, dass Armut, Krankheit und soziale Benachteiligung ein
erhöhtes Risiko für Gewalterfahrung bergen und Gewalt oft lebenslange
Auswirkungen hat“, so Mag.a Caroline Culen, Geschäftsführerin der
Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. „Dabei haben
alle Kinder das gleiche Recht auf psychisch gesundes Aufwachsen.“

Mag.a Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin der „Möwe“: „In unserer
täglichen Kinderschutzarbeit beraten und behandeln wir bis zu 75%
weibliche Betroffene von verschiedenen Gewaltformen (psychisch,
physisch und sexualisiert). Dies zeigt, dass patriarchale Strukturen
auch in Österreich nach wie vor wirksam sind.“

„Gerade Kinder sind häufig auch Zeugen von Gewalt in Familien. Im
schlimmsten Fall können sich so Gewaltmuster über mehrere
Generationen hinweg verfestigen“, sagt die Vorsitzende der
österreichischen Kinderschutzzentren, Dr.in Adele Lassenberger.

Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen fordert deutlich
mehr Unterstützung für Betroffene, ein stärkeres Engagement der
Gesellschaft bei der Bewusstseinsbildung im Kontext von
Gewaltdelikten, sowie einen Schulterschluss aller Gesundheitsberufe,
relevanter StakeholderInnen und NGOs, um sich gemeinsam gegen Gewalt
einzusetzen.

Links:

[Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)]
(http://www.boep.or.at)

[Die Möwe] (https://www.die-moewe.at/)

[Frauengesundheitszentrum FEM Süd]
(http://www.fem.at/FEM_Sued/femsued.htm)

[Österreichische Kinderschutzzentren]
(http://www.oe-kinderschutzzentren.at/)

[Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit]
(https://www.kinderjugendgesundheit.at/)

Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
Dana M. Müllejans, MA
Leitung PR & Kommunikation
01 / 407 26 71 – 25
0660 / 91 33 256
muellejans@boep.or.at
www.boep.or.at

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