
E-Wirtschaft: Katowice muss klare Richtung für künftige Klimapolitik aufzeigen
Oesterreichs Energie fordert Konkretisierung von Maßnahmen für alle Sektoren
Wien (OTS) – Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der
österreichischen E-Wirtschaft begrüßt die von der EU-Kommission
vorgestellte Strategie zur langfristigen Reduktion von
Treibhausgasen in der EU bis 2050 im Vorfeld der kommenden Woche in
Katowice beginnenden Klimakonferenz. „Die Stoßrichtung, die seitens
der EU-Kommission mit ihrer Langfriststrategie für die kommenden
Verhandlungen vorgegeben wird, ist grundsätzlich richtig, wir hätten
uns aber einen konkreteren Rahmen für die Einbeziehung sämtlicher
Sektoren gewünscht“, erklärte Leonhard Schitter, Präsident von
Oesterreichs Energie.
Oesterreichs Energie verweist darauf, dass die Energiewirtschaft
derzeit den Löwenanteil an der Reduktion von Treibhausgasemission zu
schultern habe, ohne die substanzielle Einbeziehung der gesamten
Wirtschaft seien die angestrebten Ziele allerdings nicht realistisch.
Schitter: „Strom aus erneuerbaren Energien ist der Königsweg zur
Reduktion der Treibhausgasemissionen und wir brauchen deshalb eine
massive Beschleunigung der Elektrifizierung aller Bereiche vor allem
im Wärme- und Verkehrssektor. Zusätzlich muss eine Verstärkung der
Sektorkopplung zur Mobilisierung von Effizienzreserven und zur
Stärkung der Versorgungssicherheit beitragen.“ Das seien die
wesentlichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen
Dekarbonisierungsprozess. „Die Energieversorger haben eine
Schlüsselfunktion in der Erreichung der Klimaziele, es muss aber
gezielte Unterstützungsmaßnahmen zur Transformation der
Energieerzeugung, -Verteilung und -Nutzung geben“, so Schitter.
Regelwerk für Klimaziele
Bei der Klimakonferenz in Katowice geht es darum, die vereinbarten
Klimaziele von Paris durch ein gemeinsames Regelwerk („Rulebook“)
auch in entsprechende Maßnahmen zu gießen. Die EU-Kommission möchte
mit ihrer Langfriststrategie dazu beitragen, dass die EU auch
weiterhin ein Vorreiter bei den globalen Klimaschutzmaßnahmen sein
kann. Schitter: „Innerhalb der EU hat insbesondere Österreich eine
Vorreiterrolle beim Klimaschutz, denn es konnte seine CO2-Emissionen
in der öffentlichen Strom- und Wärmeerzeugung seit 1990 entkoppeln.“
Trotz des Anstiegs des Stromverbrauchs um 48 Prozent im Zeitraum 1990
bis 2016 sind die Emissionen der öffentlichen Kraft- und
Fernwärmewerke um rund 44 Prozent gesunken.
Die Zeit für konkrete Entscheidungen drängt, denn das Regelwerk
muss noch in diesem Jahr fertig werden, damit das Pariser
Klimaabkommen ab dem Jahr 2020 umgesetzt werden kann. Die
Treibhausgasemissionen sind zudem laut dem UN-Umweltprogramms (UNEP)
im Jahr 2017 erstmals wieder gestiegen. Sie erreichten die Wirkung
von 53,5 Gigatonnen CO2, hieß es in dem kürzlich publizierten
„Emissions Gap Report 2018“. Der Report zeigt zudem auf, dass es
keine Anzeichen dafür gebe, dass die Emissionen nach dem neuen Rekord
wieder sinken würden, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen würden.
Schitter: „Es ist keine Frage, ob die Dekarbonisierung kommt, sondern
nur wann und wie. Österreichs E-Wirtschaft unterstützt die
österreichische Ratspräsidentschaft bei den Bemühungen um eine
zukunftsweisende Position der Gemeinschaft für die Klimakonferenz in
Katowice.“
Oesterreichs Energie
Ernst Brandstetter
Pressesprecher
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