ÖVP-Becker: „Blick für Sehschwäche schärfen“

„Abendessen im Dunklen“ soll sensibilisieren/Millionen von Menschen in Europa betroffen/EU-Strategie notwendig

Brüssel (OTS) – Der ÖVP-Europaabgeordnete Heinz K. Becker lädt heute
Abend zu einem „Abendessen im Dunklen“ im Europaparlament: „Es ist
immer etwas Anderes, ob man theoretisch über fortgeschrittene
Sehschwäche oder Blindheit nachdenkt oder die Situation der
Betroffenen selbst nachempfindet“, sagt Becker. „Das gemeinsame Essen
und Trinken, ohne sich auf seine Augen verlassen zu können, gibt
einen ersten Eindruck davon, welchen Hindernissen sich unsere blinden
Mitbürgerinnen und Mitbürger gegenübersehen. Ich möchte den Blick für
die Sehschwäche schärfen.“

„Denn derzeit gibt es 20 bis 30 Millionen Europäerinnen und
Europäer mit fortgeschrittener Sehschwäche, mehr als zwei Millionen
sind blind. Zwei Drittel der Fälle könnten verhindert oder
erfolgreich behandelt werden“, sagt Becker. „Schon ab dem Alter von
40 Jahren kann die Sehleistung des Auges abnehmen. Wir brauchen daher
eine europäische Strategie für Früherkennung und regelmäßige Tests
für ältere Menschen.“

„Jene, die eine fortgeschrittene Sehschwäche haben, leiden im
besonderen Maße an der Schwierigkeit einen Job zu finden. Nach
aktuellen Schätzungen liegt die Arbeitslosenrate hier bei rund 75
Prozent“, sagt Becker. „Das ist nicht nur für die Betroffenen eine
große Zusatzbelastung. Sondern der Gesellschaft geht damit auch eine
enorme Zahl an Talenten und Arbeitskräften verloren. Damit müssen wir
mit mehr Barrierefreiheit nicht nur am Arbeitsplatz gegensteuern.“

Denn ebenfalls als problematisch für Menschen mit
fortgeschrittener Sehschwäche sieht Becker die zunehmende Zahl von
Elektroautos ohne Geräuschgenerator: „Die können von den Betroffenen
schlicht nicht wahrgenommen werden und stellen für sie daher eine
große Gefahr im Straßenverkehr dar.“ Dasselbe treffe auf das immer
beliebtere Modell der sogenannten Begegnungszonen zu, also
Verkehrsflächen ohne bauliche Trennungen, die Fußgänger, Radfahrer,
Busse und in geringerem Maße Pkw gemeinsam nutzen, so Becker. „Dort
können sich Menschen mit fortgeschrittener Sehschwäche de facto nicht
selbstständig bewegen.“

„Ich hoffe, dass die Besucher meines „Abendessens im Dunklen“ in
Zukunft eine bessere Vorstellung davon haben, was es bedeutet, seine
Augen nicht wie gewohnt nutzen zu können. Was wir heute Abend
spielerisch erkunden, ist für viele Millionen Menschen Alltag. Dafür,
dass es ihnen besser geht, müssen wir uns gemeinsam und verstärkt
engagieren, das muss eine europäische Priorität werden“, schließt
Becker.

Gäste bei Beckers „Abendessen im Dunklen“ sind politische
Entscheidungsträger wie Europaparlaments-Vizepräsidentin Mairead
McGuinness und andere Europaabgeordnete, Experten und Betroffene. Bei
der Veranstaltung sollen auch Ideen und Impulse für gemeinsame
Strategien gegen fortgeschrittene Fehlsichtigkeit gesammelt werden.

Heinz K. Becker, MEP, Tel.: +32-2-2845288, heinzk.becker@ep.europa.eu
Wolfgang Tucek, EVP-Pressedienst, Tel.: +32-484-121431, wolfgang.tucek@ep.europa.eu

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