
Haber bei WKÖ-Wirtschaftsparlament: Gute Konjunktur schafft Spielraum für Entlastung und für Stärkung von Standort und Wettbewerbsfähigkeit
Fiskalratsvorsitzender Gottfried Haber erwartet beim Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Österreich gute Wirtschaftsentwicklung in Österreich und Europa
Wien (OTS) – Die konjunkturelle Entwicklung – Status quo und
Perspektiven – standen im Mittelpunkt des Festvortrages von Professor
Gottfried Haber, Vizedekan der Donau-Universität Krems und
Vorsitzender des Fiskalrates, beim Wirtschaftsparlament der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) heute, Donnerstag, in Wien. „Wir
haben eine sehr gute Wirtschaftslage, das ist die sehr gute
Nachricht. Der Höhepunkt ist aber bereits überschritten und das ist
keine schlechte Nachricht“. Die Erwartungen seien nämlich nach wie
vor ungebrochen positiv, allerding sei der Zenit – „das Wachstum des
Wachstums“ – überschritten. „Man muss sich daher Gedanken machen, wie
man den Standort weiter fit hält“, betonte Professor Haber.
Mit einem prognostizierten Wachstum von 2,8 Prozent, einer
Inflationsrate um die 2 Prozent und einer guten Entwicklung sowohl
bei den Investitionen als auch beim Konsum gebe es in Österreich
„stabile ökonomische Rahmenbedingungen für die unternehmerische
Tätigkeit“, so Haber. Auch die öffentliche Verschuldung und die
Finanzsituation haben sich – in Österreich und in ganz Europa –
verbessert.
Die gute konjunkturelle Situation und der stabilitätsorientierte
Budgetpfad schafften Spielräume für die Zukunft, stellte Haber fest:
„Wir haben eine sehr gute Ausgangslage, aber die Dynamik verlangsamt
sich. Zudem gibt es globale Herausforderungen. Nun geht es darum, die
Ausgangssituation zu verbessern, denn es wird Zeiten geben, die nicht
mehr so rosig, sondern nur gut oder auch einmal härter sein werden.“
Auf der einen Seite gehe es um „systematische Reformmaßnahmen“ in
Richtung mehr Transparenz, Überschaubarkeit und einer Verwaltungs-
und Bürokratievereinfachung. Auf der anderen Seite stelle sich die
Frage nach einer Entlastung insbesondere bei Steuern und Abgaben. „Es
macht Sinn, Impulse für die Zukunft zu setzen, denn bei der Steuer-
und Abgabenquote liegen wir in Europa im oberen Spitzenfeld.“ Erstens
gehe es darum, das System „konsistenter“ zu machen. Zweitens sei eine
„konkrete Entlastung“ etwa bei der Körperschaftsteuer sowie bei der
Lohn- und Einkommensteuer wünschenswert. Auch die „von vielen
gewünschte Abschaffung der kalten Progression“ sei noch nicht
erfolgt.
„Die Konjunktur bietet Spielraum für eine steuerliche Entlastung.
Sie ist nicht nur möglich, sondern auch machbar, wenn wir
Standortentwicklung und stabilen Unternehmenssektor ernst nehmen“, so
Professor Haber abschließend. (PWK822/SR)
Stabsabteilung Presse
Mag. Rupert Haberson
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