Mahrer begrüßt Pläne bei Rot-Weiß-Rot-Card und Mangelberufsliste als „Maßnahmen, die sich an der betrieblichen Praxis orientieren“

Wichtiger Schritt im Kampf gegen den Fachkräftemangel gesetzt – nur mit qualifizierter Zuwanderung langfristig genügend Arbeitskräfte vorhanden

Wien (OTS) – „Österreichweit fehlen 162.000 Fachkräfte. Die von der
Regierung nun vorgestellten Maßnahmen zur Modernisierung der
Rot-Weiß-Rot-Card und der Mangelberufsliste sind ein ganz wichtiger
Baustein im Kampf gegen den Fachkräftemangel“, begrüßt Harald Mahrer,
Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) die heute
präsentierten Vorhaben der Regierung. Vor allem sei es positiv, „dass
sich die Umsetzung künftig näher an der betrieblichen Praxis
orientiert“.

Zwtl.: Instrument ging bis dato an den Bedürfnissen der Betriebe
vorbei

Die Rot-Weiß-Rot-Card war in der Vergangenheit zwar „ein gut
gemeintes Instrument, aber wenig praxistauglich“, so Mahrer. Bis dato
dauerten die Verfahren viel zu lang und ihre Abwicklung war höchst
bürokratisch. Anstatt wie im Gesetz vorgesehen maximal acht Wochen,
brauchten die Behörden häufig sechs Monate, um zu entscheiden, ob
eine Fachkraft aus einem Drittstaat in Österreich arbeiten darf oder
nicht. „Das ging völlig an den Bedürfnissen der Unternehmen vorbei.
Eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Card war daher längst überfällig und wir
freuen uns, dass die Regierung das Thema nun zügig angeht“, sagt
Mahrer. Positiv wertet er auch, dass kein Vorliegen eines Wohnsitzes
in Österreich mehr verlangt wird. Ebenso sei das Vorhaben, die
Verfahren zu digitalisieren, im Sinne der Betriebe.

Wesentlich realitätsnäher als bisher wird künftig außerdem
entschieden, welche Berufe in die Mangelberufsliste aufgenommen
werden. „Die Regionalisierung der Mangelberufsliste ist für einzelne
Bundesländer und Branchen wie etwa die Tourismusbetriebe in
Westösterreich ein ganz wichtiger Schritt“, betont der WKÖ-Chef.

Zwtl.: Wermutstropfen Deckelung auf 300 Jobs

Einziger Wermutstropfen dabei: Die Anzahl jener Jobs, die aufgrund
von regionalen Mangelberufen mit Bewerbern aus EU-Drittländern
besetzt werden dürfen, ist mit 300 begrenzt. „Das ist zwar besser,
als wenn diese Jobs unbesetzt bleiben. Aber 300 Fachkräfte
österreichweit sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt
Mahrer, für den bei dieser Zahl „das letzte Wort noch nicht
gesprochen ist. Denn die tatsächliche Anzahl wird der Bedarf der
Betriebe zeigen.“

Zwtl.: Zuwanderung kann nur Teil eines Gesamtpakets sein

Generell betont der WKÖ-Präsident, dass die Maßnahmen im Bereich
der qualifizierten Zuwanderung noch um eine Reihe weiterer
Anstrengungen ergänzt werden müssen, um über ausreichend Fachkräfte
zu verfügen. „Einzelmaßnahmen sind hier zu wenig. Wenn wir wollen,
dass unsere Unternehmen flexibel, innovationsfähig und damit
zukunftsfit sind, dann brauchen wir ein Gesamtpaket zur
Fachkräftesicherung.“ Das müsse außerdem eine Ausbildungs- und
Qualifizierungsoffensive, den Ausbau der überregionalen Vermittlung
sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zum
Erhalt der Gesundheit enthalten. (PWK839/DFS)

Wirtschaftskammer Österreich
Sonja Horner
Sprecherin des Präsidenten
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